Der umstrittene General und Kandidat der Regierungspartei Lega bei den EU-Parlamentswahlen, Roberto Vannacci, sorgt für hitzige Diskussionen. So forderte er in einem Interview mit der Tageszeitung "La Stampa" (Samstagsausgabe) die Einführung von getrennten Schulklassen für behinderte Schüler. Getrennte Schulklassen für Behinderte seien "nicht diskriminierend", argumentierte Vannacci. Schüler mit Behinderungen sollten Spezialisten anvertraut werden, sagte der 55-Jährige.
"Ich bin kein Experte für Behinderung, aber diese Menschen brauchen spezifische Hilfe. Einen behinderten Menschen würde ich sicher nicht mit einem 100-Meter-Rekordläufer zusammenlaufen lassen (...) doch die Schule sollte meiner Ansicht nach hart und selektiv sein, denn so ist auch das Leben. Zumindest so war mein Leben", erklärte Vannacci.
"Mussolini war ein Staatsmann"
Der General behauptete auch, dass der faschistische Diktator Benito Mussolini ein "Staatsmann" war. "Mussolini war ein Staatsmann, ebenso wie alle Männer, die Staatsämter bekleidet haben. So steht es im Wörterbuch", argumentierte der General. Auch zum Thema Abtreibung, über das in Italien derzeit vehement diskutiert wird, äußerte sich Vannacci: "Ich glaube, dass Abtreibung eine unglückliche Notwendigkeit ist, zu der Frauen gezwungen sind. Ich glaube nicht, dass sie ein Recht ist."