Neue Longevity-Klinik in Wien
In Wien hat kürzlich eine Klinik eröffnet, die sich genau diesem Thema widmet. Der Ernährungswissenschaftler und Experte für funktionelle Medizin, Martin Krupitza, gründete die Longevity Medical Clinic beim Schwedenplatz und bietet dort gemeinsam mit vier Ärzten aus unterschiedlichen Bereichen, Behandlungen an. Zu ihm kommen Menschen mit Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Autoimmunerkrankungen, aber auch jene, die das biologische Altern präventiv verbessern wollen.
Behandlungsmethoden
Auch Leistungssportler wie Fußballer, Skifahrer und Radrennläufer vertrauen auf die neuen Methoden der Longevity Medizin. Das sind zum Beispiel das HHO-Blutreinigungsverfahren, Entgiftungen, die Ozonsauna, die medizinische Kältekammer, Sauerstoff-Therapie sowie das stressfreie Höhentraining. Welchen Ansatz wählt der Klinikchef bei Menschen, die präventiv etwas für das gesunde Altern tun möchten? Krupitza: „Medical Longevity bedeutet für mich an erster Stelle Entgiftung. Viele nehmen Nahrungsergänzungsmittel und glauben, sich damit etwas Gutes zu tun. Ich kann dem Körper aber nicht nur etwas zuführen, ich muss auch etwas rausnehmen.“ Das Hauptproblem in unseren Breiten seien nämlich die Belastungen mit Schwermetallen wie Aluminium, Blei und Quecksilber, die schädlichen Umweltgifte wie Pestizide und – ein ganz großes Thema – das Mikroplastik. Krupitza macht es deutlich: „Wir nehmen durch unsere westliche Ernährungsweise im Monat Mikroplastik vom Gewicht einer Kreditkarte auf. Das blockiert unseren Organismus.“
Entgiftung des Körpers
Die im Körper abgelagerten Schadstoffe wirken sich nicht nur auf den Gesundheitszustand, sondern auch negativ auf Haut, Haare und Nägel aus. „Wenn ich Schadstoffe wie Blei, Aluminium oder Quecksilber in den Zellen habe, ist nämlich kein Platz für die guten Metalle wie Magnesium, Kalzium, Zink, Mangan und Selen. Die sind zuständig für Haut, Haare, Nägel, Knochen und Knorpel, Muskeln und unsere Zellorganellen, die Mitochondrien.“ Bei der Entgiftung gebe es drei Möglichkeiten: Entweder mittels oraler Einnahme von Präparaten, diese Methode ist jedoch sehr langwierig und kann eineinhalb bis zwei Jahre dauern. Die zweite Methode ist die Ausleitung mittels Infusionen. Krupitza: „Diese stellen wir individuell zusammen und schauen, womit ein Patient genau belastet ist. Am ersten Tag erfolgt die Ausleitung, am nächsten Tag die Aufbauinfusion.“ Die dritte und effektivste Methode sei laut Krupitza die Blutwäsche. Dabei würden 70 bis 80 Prozent der Schadstoffe und Viren ausgeleitet. „Der Körper hat dann wieder mehr Energie und die Haut wird besser.“
Blut im Fieberzustand
In seine Klinik kämen auch immer wieder prominente Patienten, die ihren Lebensstil nicht ändern wollen und sich einmal pro Jahr mittels Blutwäsche entgiften. Das Blut wird erwärmt und mit Sauerstoff angereichert. Dadurch werden Erreger und Bakterien eliminiert. Günstig ist das dreitägige Prozedere mit Infusionen am Tag davor und danach und der Blutwäsche, die 3,5 Stunden dauert, jedoch nicht: Es kostet insgesamt 7.400 Euro. Die Zusatzversicherung übernimmt nur Kosten für Diagnostik und Infusionen. Immer wieder wird kritisch über die Blutwäsche berichtet. Dazu sagt Krupitza: „Es muss hier zwischen Plasmareinigung, bei der Blut und Plasma getrennt werden und der Methode, die wir anwenden unterschieden werden.“ Bei einer Vollblutreinigung werde das Blut erwärmt und so Erreger eliminiert.
Wundermittel Bewegung
Doch für ein gesundes, langes Leben führt auch für den Experten kein Weg an Bewegung vorbei. Zweimal pro Woche Sport mit einer Herzfrequenz bis zu 130 bringt den Stickstoff aus dem Körper und holt den Sauerstoff herein. „So werden die Zellen verbessert“, sagt Krupitza. „Ich muss zumindest walken gehen und in die Schnappatmung kommen, um einen Effekt für die Gesundheit zu erreichen. Bei ruhigem Atmen funktioniert das nicht.“ Was viele nicht wissen: Auch die zu hohe Verausgabung bringt nichts. „Bei einer Herzfrequenz von über 140 schaltet sich nämlich der Stoffwechsel ab. Wir nehmen nicht nur schlechter ab, es bringt auch nichts für unsere Gesundheit“, so der Experte.
Kommentare