Er war bis zu seinem Lebensende ein leidenschaftlicher Vollblut-Politiker: Der Chef des SPÖ-Pensionistenverbands, Peter Kostelka, ist am Donnerstag im Alter von 78 Jahren überraschend verstorben. Der gebürtige Kärntner hatte die unterschiedlichsten Funktionen für die SPÖ inne – unter anderem Staatssekretär, Volksanwalt und Klubobmann.
Von 1974 bis 1989 war er Sekretär im roten Parlamentsklub, danach bis 1991 Landesparteisekretär der SPÖ Wien. Von 1990 bis 1994 war Kostelka Staatssekretär im Bundeskanzleramt in der Regierung Vranitzky III. Danach lenkte er für sechs Jahre den SPÖ-Parlamentsklub.
Von 2001 bis 2013 war er schließlich als Volksanwalt zuständig für die Bereiche Soziales, Verkehr, Gesundheit, Jugend und Familie. Kostelkas letzte große Karriere-Station war der SPÖ-Pensionistenverband, den er insgesamt sieben Jahre leitete. Bis zuletzt setzte er sich öffentlich für die Anliegen der Senioren ein – und kritisierte auch die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge von Pensionisten deutlich.
"Sein Tod reißt eine große Lücke"
„Wir lehnen ab, dass Senioren als Ausfallhaftung für Budgetlöcher genommen werden“, sagte Kostelka bei seiner letzten Pressekonferenz, am 19. März. Dabei wie so oft an seiner Seite: Die langjährige Wegbegleiterin im Seniorenrat, Ingrid Korosec.
Die Präsidentin des ÖVP-Seniorenbundes zeigt sich „tief betroffen“ von Kostelkas Ableben. Dieser sei stets ein Mensch mit Haltung und einem feinen Gespür für Gerechtigkeit gewesen: „Sein Tod reißt eine große Lücke – menschlich wie politisch.“
Würdigungen von allen Seiten
Für SPÖ-Parteichef Andreas Babler hat Kostelka all seine Aufgaben mit allerhöchster Kompetenz und sozialdemokratischer Gesinnungstreue ausgeübt. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig meint: „Mit Peter Kostelka verlieren wir einen überzeugten Sozialdemokraten und unermüdlichen Kämpfer für soziale Gerechtigkeit.“ Kostelka sei nicht nur politischer Gestalter, sondern ein Mensch mit Feingefühl, Weitblick und einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn gewesen, schreibt Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen erklärt via X, Österreich verliere einen beherzten Kämpfer für Gerechtigkeit, einen Förderer des Friedens und eine engagierte Stimme für jene, die weniger zum Leben haben. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) schreibt, Kostelka habe sich bis zuletzt in den Dienst der Menschen im Land gestellt. Dafür gebühre ihm sein tiefster Respekt.
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sagt: „Mit Peter Kostelka hat unser Land heute einen großen Politiker verloren – einen, der sich vor allem für jene stark gemacht hat, die unser Land aufgebaut haben.“ FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch zeigt sich „sehr getroffen“. Kostelka seien besonders die Anliegen von Menschen mit Behinderung und der älteren Generation stets am Herzen gelegen.