Wie sich Italien mit seinem Asyl-Experiment blamierte

ALBANIA-ITALY-EU-MIGRANTS
Es hätte ein Modell für ganz Europa werden sollen – Asylverfahren außerhalb der EU zu ermöglichen – und ist vorerst gescheitert.
Ingrid Steiner-Gashi

Ingrid Steiner-Gashi

Kommunisten“ seien sie, schimpft Italiens rechter Vize-Regierungschef Matteo Salvini. Vorsichtiger gibt sich dagegen Premierministerin Giorgia Meloni: Es sei nicht Aufgabe der Justiz zu entscheiden, welche Länder sicher seien – wohin also abgewiesene Asylsuchenden zurückgeschoben werden können. Meloni und ihr polternder Vize aber meinen dasselbe: Richter sollen sich nicht der Politik der Regierung in den Weg stellen.

Die da wäre: Als erstes EU-Land hat sich Italien auf ein Experiment eingelassen, und in einem Drittland – Albanien – zwei Asylzentren errichtet. Dort, weit entfernt vom Ziel EU, sollen in einem Schnellverfahren Asylsuchende Bescheid bekommen, ob sie überhaupt Anrecht auf Asyl erhalten – oder wieder abgeschoben werden. Wichtigstes Ziel dabei: Abschreckung für alle, die sich auf den Weg nach Europa machen wollen.

Kommentare