Sport-News

Unter anderen Umständen hätte sich Wolfgang Kindl nach seinem wilden Sturz im Eiskanal von Sigulda wohl eine Pause gegönnt. Mit einem schmerzhaften Knochenmarködem im Unterschenkel rodelt es sich nun einmal nicht gut.

Aber wenn die Olympiabahn in Cortina ruft, dann beißt der Routinier die Zähne zusammen und fährt mit seinen Schmerzen Schlitten. Es zählt jede Fahrt im neuen Eiskanal, der extra für die Winterspiele im Februar errichtet wurde.

Was haben ein Derby und der Cup gemeinsam? Richtig, die eigenen Gesetze.

In der Südstadt bewahrheitete sich die Floskel einmal mehr, weil der Zweitligist Admira Wacker den regierenden Meister Sturm Graz mehr als nur forderte.

Die Admira ging durch Stürmer Alexander Schmidt in Führung und verteidigte diese tapfer. Sturm Graz war in Folge doch das bessere Team, konnte aus der Überlegenheit aber kein Kapital schlagen. Schön langsam lief den Grazern die Zeit davon, es  drohte das Ausscheiden. Doch dann half ausgerechnet ein Admiraner mit, der unglückliche Mateo Meisl glich mit einem Eigentor für die Steirer aus. Somit benötige es eine Verlängerung, in der die Admira durchaus gute Chancen zur Sensation vorfand.

Im Elferschießen lieferten die beiden Teams eine unglaubliche Show und  Spannung pur. 22 Strafstöße benötigte es, bis Sturm Graz in der nächsten Cup-Runde stand. Dabei war es Grgic, der den ersten Elfer verschoss und der Admira einen Vorteil verschaffte. Danach hatten alle Schützen mächtig viel Zielwasser getrunken, bis der junge Steiner, die Entscheidung vor Augen, vom Punkt scheiterte. So ging es munter weiter. 

Unfairer Lavalee

Zwischendurch erwies sich Sturm-Spieler Lavalee als unfair vom Allerfeinsten, als er im Zurückgehen dem nächsten Admira-Schützen den Ball regelrecht in die Brust rammte. Diese Unsportlichkeit hätte er sich sparen können.

Entwarnung aus Malaysia: Der Schweizer Motorrad-Pilot Noah Dettwiler schwebt nach seinem schweren Unfall beim Moto3-Rennen in Malaysia nicht mehr in Lebensgefahr. Der 20-Jährige sei in einem stabilen und nicht mehr kritischen Zustand, teilten sein Management, Team und die Familie unter Berufung auf die behandelnden Ärzte mit. Dettwiler hatte zuvor mehrere Operationen gut überstanden, er werde nun auf der Intensivstation eines Krankenhauses in Kuala Lumpur weiter eng überwacht.

Schrecklicher Unfall

Vor dem Start des Moto3-Rennens in Sepang war Dettwiler am Sonntag in der Aufwärmrunde langsam am Streckenrand gefahren. Der 19-jährige spanische Weltmeister Jose Antonio Rueda übersah seinen Kontrahenten und krachte mit voller Wucht ins Heck des Schweizers. Dieser flog von seiner Maschine und knallte auf die Betonpiste.

Wie sein Vater Andy Dettwiler der Schweizer Zeitung Blick sagte, habe sein Sohn "mehrere Herzstillstände" erlitten und "viel Blut verloren. Sie haben um sein Leben gekämpft", sagte Dettwiler senior. Auch die Milz und die Lunge sind nach Angaben des Vaters in Mitleidenschaft gezogen, dazu komme ein offener Bruch am Bein. Rueda hatte einen Handbruch, eine Quetschung des Brustkorbs und eine Gehirnerschütterung erlitten.

Lilli Tagger ist bereits bei den Profis so richtig gelandet. Bei den Jiangxi Open in Jiujiang zog die 17-jährige Osttirolerin in das Viertelfinale ein. Die French-Open-Siegerin bei den Juniorinnen gewann gegen die im Ranking als 89. klar besser als die Osttirolerin platzierte Italienerin Elisabetta Cocciaretto nach 1:37 Stunden 6:4,6:2 und feierte ihren ersten Sieg über eine Top-100-Spielerin. 

Doch  auch danach drängen große Talente nach. Zum Beispiel die 15-jährige Tirolerin Anna Pircher, die heuer beim W75-Turnier im Wiener Tennisclub LaVille ins Viertelfinale eingezogen ist. Sie zählt auch zu einem Trio, das sich für den Junior Fed Cup qualifizierte. Pircher, die auch U16-Europameisterin ist, hebt am Donnerstag mit ihren Kolleginnen zum Finalturnier nach Chile ab. Bei einem solchen war Österreich schon lange nicht vertreten. 

"Solche Geschichten schreibt nur der Fußball", bemühte der Teamchef, Alexander Schriebl, am Dienstagabend nach dem erfolgreichen Klassenerhalt gegen Tschechien im Nations-League-Play-off eine alte Redewendung.

Die Geschichte, die an diesem Abend im Franz-Horr-Stadion gemeint war, ist jene von Jennifer Klein. Die Kapitänin vom SKN St. Pölten hatte das 0:1 am Freitag noch zuhause auf der Couch verfolgt - und mitgelitten mit ihren Kolleginnen, die sich im Spiel gegen die Tschechinnen schwer taten und viel zu wünschen übrig ließen. 

"Einen Tag später war ich schon im Hotel", sagt Klein. Austria-Wien-Verteidigerin Katharina Schiechtl musste sich verletzt abmelden. Klein erhielt die Nummer 6 von der um 16 cm größeren Schiechtl. 

Am Dienstag kam Klein beim Gesamtscore von 1:1 in Minute 82 für Virginia Kirchberger ins Spiel. Sieben Minuten später jubelte sie über den entscheidenden Treffer. Die Flanke von der ebenfalls gerade eingewechselten Katharina Naschenweng sei perfekt gekommen: "Ich habe gar nicht mehr viel machen müssen", erinnert sich Klein an ihr Tor. "Ein richtig cooles Gefühl."

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