Wie der Ex-ORF-Moderator Michael Berger zur Eishockey-Hoffnung wurde

Die Eishockey-Familie bei den Capitals wächst
Mit der Pho3nix Vienna Capitals Foundation werden Eishockey-Klubs im Wiener Einzugsgebiet unterstützt. Schirmherr Michael Berger über die Ziele und die Faszination der Sportart.

Die Profis der spusu Vienna Capitals mühen sich im Kampf um den Play-off-Einzug der ICE Hockey League ab. Hinter den Kulissen wird von der neuen Klubführung aber eifrig daran gearbeitet, dass der Verein aus der Hauptstadt wieder ein wichtiger Faktor im österreichischen Eishockey wird.

Dafür haben die Wiener ein Projekt gestartet, dessen Auswirkungen bei den Profis erst in vielen Jahren bemerkbar werden. Mithilfe der Pho3nix Vienna Capitals Youth Foundation solle der Eishockey-Sport in Ostösterreich auf eine breitere Basis gestellt werden. Die Pho3nix Foundation unterstützt Nachwuchssportler weltweit. Die Vienna Capitals werden langfristig profitieren – sei es durch Spieler, Fans oder bloß durch gestiegenes Interesse.

Schirmherr des vom neuen Capitals-Präsidenten Martin Reiss initiierten Projekts ist Michael Berger, der nicht nur jahrzehntelang Eishockey im ORF kommentierte, sondern auch selbst beim WEV in Österreichs höchster Liga spielte. Der 67-Jährige ging vor zwei Jahren in Pension und hat als Vater eines Nachwuchsspielers nie den Kontakt zum Eishockey verloren. „Als ich vom Umbruch bei den Capitals gehört habe, habe ich gefragt, ob ich irgendwie helfen kann“, sagt Berger.

Michael Berger

Michael Berger

„Etwas zurückgeben“

Er kam in Kontakt mit Geschäftsführer Lukas Garhofer, und die Idee wurde geboren, dass sich Berger um das Nachwuchsprojekt kümmern werde. „Ich wollte aber nicht nur meinen Namen hergeben, sondern wirklich mithelfen.“ Und er will etwas seinem Sport „zurückgeben“. „Der WEV hat mir alles ermöglicht, sowohl sportlich als auch beruflich. Eishockey ist nach wie vor eine der coolsten Sportarten, die es gibt. Du stellst ein Kind nicht aufs Eis, damit es eislaufen lernt, sondern wegen der vielen Anforderungen wie Koordination, bis hin zum mentalen Aspekt. In meiner Jugend waren die Eishockeyspieler immer die intelligenteren Sportler.“

Berger weiß aus eigener Erfahrung, welche Strapazen das Umfeld von Nachwuchsspielern auf sich nimmt. Er selbst habe damals in den 1960er-Jahren die Unterschrift seiner Eltern gefälscht, damit er das Training beim Eislaufverein mitmachen durfte. Geschafft hat er es bis in die Bundesliga, wo er von 1976 bis 1982 spielte. Und weil er sich immer schon gekonnt ausdrücken konnte, bekam er das ORF-Angebot.

Die Unterstützung

Jetzt gehe es darum, die Kooperationspartner der Pho3nix Capitals Foundation bestmöglich zu unterstützen. Die Partnerklubs sind der WEV, Stockerau, Mödling, Klosterneuburg, Hollabrunn, Wiener Neustadt und Krems. Die Nachwuchsvereine bekommen ein Freibudget für Ausrüstung, jedes Team bekommt eine „Learn-to-Save“-Ausrüstung, mit der sich Kinder auch ins Tor stellen können, ohne die Tausende Euro teure Ausrüstung. Und was den Klubs wohl am meisten helfen wird, sind Eiszeiten in Kagran zu Beginn und am Ende der Saison. Außerdem wird es in Wien ein Saisonabschlussturnier geben. „Die Klubs können die Kinder nur schwer halten, wenn ihre Saison nur von November bis Februar geht“, weiß Berger.

Einladungen der Nachwuchsspieler zu Partien der Capitals sind selbstverständlich auch im Programm, wie auch am Sonntag zum Weihnachtsspiel gegen Bozen. Und mittels Trainingsbesuchen von Caps-Profis bei den Vereinen wird Öffentlichkeit erzeugt. Michael Berger erklärt: „Damit soll auch erreicht werden, dass dort sensibilisiert wird, weil Notwendigkeit herrscht, in die Infrastruktur zu investieren.“

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