Ski-Star Odermatt: Doppelt so gut wie das gesamte ÖSV-Team
Dafür, dass Marco Odermatt am Sonntag eigentlich gar kein Rennen fahren wollte, war er verdammt rasant unterwegs. Vielleicht auch, weil er diesen umstrittenen Riesentorlauf auf der Rumpelpiste in Alta Badia einfach nur möglichst schnell hinter sich bringen wollte.
„Wenn es nach mir gegangen wäre, dann wäre dieser Riesentorlauf niemals gestartet worden“, betonte Marco Odermatt.
Aber ihm scheint es ohnehin egal zu sein, wie schlecht sich eine Piste präsentiert. Der Schweizer Skistar verliert auch auf den unruhigsten Strecken nie die Kontrolle und zieht stilsicher und vor allem pfeilschnell seine Erfolgsspur.
Ingemar Stenmark (SWE) 86
Marcel Hirscher (AUT) 67
Hermann Maier (AUT) 54
Alberto Tomba (ITA) 50
Marc Girardelli (LUX) 46
Marco Odermatt (SUI) 41
Pirmin Zurbriggen (SUI) 40
Benjamin Raich (AUT) 36
Aksel Lund Svindal (NOR) 36
Alexis Pinturault (FRA) 34
Bode Miller (USA) 33
Henrik Kristoffersen (NOR) 31
Euphorie
Der Riesentorlauf in Alta Badia wurde wieder einmal zu einer Machtdemonstration des besten Skifahrers der Gegenwart. Wie Marco Odermatt im zweiten Durchgang bei Schneefall und schlechter Sicht zur Laufbestzeit raste, zeigte die Ausnahmestellung des Ausnahmekönners, der nun die letzten vier Riesentorläufe auf der Gran Risa gewonnen hat.
So nebenbei ist der 27-Jährige mit diesem Erfolg in den Rang des erfolgreichsten eidgenössischen Skifahrers aufgestiegen.
Mit 41 Weltcupsiegen hat Odermatt im Ranking den legendären Landsmann Pirmin Zurbriggen überholt und ist bereits die Nummer sechs der alpinen Bestenliste. „Diese Marke war nie in meinem Kopf“, meinte Odermatt.
Double in Gröden und Alta Badia
Seine nächsten Meilensteine sind wohl nur eine Frage der Zeit. Odermatt, der als erster Läufer überhaupt innerhalb von 24 Stunden den Abfahrtsklassiker in Gröden und den Riesentorlaufklassiker in Alta Badia gewinnen konnte, rast dem vierten Sieg im Gesamtweltcup entgegen.
Auch der Fehlstart in diesen Winter (zwei Ausfälle in den ersten beiden Riesentorläufen) konnte den Schweizer nicht aus der Bahn werfen.
Odermatt kann es auch allein mit den Österreichern aufnehmen. Für das ÖSV-Team endete der Riesentorlauf in Alta Badia ernüchternd. Stefan Brennsteiner landete auf dem 14. Rang und prolongierte damit den Negativlauf in Südtirol.
Bereits im Super-G in Gröden war kein Österreicher in den Top Ten zu finden gewesen. In der Abfahrt hatte zumindest Stefan Eichberger (6.) das Team vor einer Blamage bewahrt.
Die Bilanz dieses Heim-WM-Winters liest sich trotzdem für einen Verband wie den ÖSV verheerend. Das Herren-Team hält aktuell bei drei Podestplätzen.
Marco Odermatt allein hat bereits sechs.
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