Angeklagte wollten 15 Millionen von Familie: Erpressungsfall Schumacher gestartet

Schwerer Skiunfall 2013: Der siebenfache Weltmeister Michael Schumacher
"Ich habe den Scheiß gebaut": Obwohl es Geständnisse gibt, wird das Urteil erst im kommenden Jahr erwartet.

Nach dem aufsehenerregenden Versuch, die Familie des deutschen Ex-Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher zu erpressen, hat in Wuppertal der Prozess gegen drei Männer begonnen. Darunter ist der mutmaßliche Haupttäter, der sich in U-Haft befindet. Ihm wird versuchte Erpressung in einem besonders schweren Fall vorgeworfen, den beiden anderen Beihilfe. Der Erpresser soll 15 Millionen Euro verlangt haben, andernfalls würden Fotos und Videos der Familie im Darknet veröffentlicht.

Nach einer schweren Kopfverletzung bei einem Ski-Unfall Ende 2013 schirmt die Familie Michael Schumacher konsequent ab. Es gibt praktisch keine Privatfotos oder Videos der Familie Schumacher, geschweige denn vom mehrmaligen Weltmeister selbst.

Einer der wegen Beihilfe angeklagten Männer ist ein 53-Jähriger aus Wülfrath bei Wuppertal. Er war als Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens bei der Familie Schumacher beschäftigt. Dabei soll er von privaten Bild- und Videodateien Kopien angefertigt haben. Mit dem Material als Faustpfand soll dann ein Gleichaltriger aus Wuppertal bei der Familie in der Schweiz angerufen und 15 Millionen Euro gefordert haben. Sein Sohn (30) soll dabei geholfen haben.

Geständnis des Hauptangeklagten

Der  Wuppertaler und mutmaßliche Haupttäter ist nicht nur vorbestraft, er soll bei seiner Festnahme zudem unter Bewährung gestanden haben. Vor Gericht legte er ein Geständnis ab.  "Ich stehe dafür gerade. Ich habe den Scheiß gebaut“, sagte der 53-Jährige Wuppertaler beim Prozessauftakt am Wuppertaler Amtsgericht. Zum Anwalt, der Corinna Schumacher als Nebenklägerin vertritt, sagte er: "Richten sie der Familie bitte aus, dass es mir wirklich leidtut.“ 

Dennoch erwartet die Staatsanwaltschaft eine Strafe von maximal vier Jahren Haft für ihn, andernfalls hätte sie den Fall am Land- und nicht am Amtsgericht anklagen müssen.

Für den ersten Prozesstag sind zehn Zeugen geladen, darunter zwei Polizisten. Fortgesetzt wird der Prozess einen Tag vor Weihnachten, mit einem Urteil wird aber erst im neuen Jahr gerechnet. Das Gericht hat fünf Verhandlungstage angesetzt.

Kommentare