FPÖ-Chef Kickl als "Sicherheitsrisiko"? Die Stationen einer Entfremdung

FPÖ-Chef Kickl als "Sicherheitsrisiko"? Die Stationen einer Entfremdung
Der FPÖ-Chef ist Wahlsieger, doch die ÖVP schließt eine Koalition mit ihm aus. Kickl bezeichnet die Identitären als NGO von rechts, Orbán als Vorbild – doch die Gründe für die Ablehnung beginnen früher, sind weit tiefer.

Als Herbert Kickl im Frühjahr 2018 in der köchelnden BVT-Affäre erklärt, er wolle den Staatsschutz umkrempeln, ist in der türkis-blauen Koalition alles in bester Ordnung: Die ÖVP versichert, FPÖ-Innenminister Kickl habe sich „selbstverständlich“ mit ihr abgestimmt. Und um das herauszustreichen, lässt die ÖVP via Generalsekretariat schriftlich ausrichten, „die Volkspartei übt keine Kritik am Innenminister“. Der Name des Generalsekretärs: Karl Nehammer.

Sechseinhalb Jahre später ist alles anders: Nehammer ist Kanzler, hat FPÖ-Chef Kickl das Du-Wort entzogen bezeichnet ihn als „Sicherheitsrisiko“ und denkt nicht im Traum daran, mit dem Ex-Regierungspartner über eine Koalition zu sprechen, geschweige denn eine zu verhandeln. „Nehammer misstraut Kickl zutiefst“, heißt es in der ÖVP. Und das gilt genauso in die andere Richtung.

Die Entfremdung der Spitzen von ÖVP und FPÖ ist ein wesentlicher Faktor bei der aktuellen Regierungsbildungsphase. Doch: Wie kam es dazu? Der KURIER hat sich auf Spurensuche begeben und ortet zumindest drei Phasen.

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