Entscheidung im Liga-Kracher? Salzburg gegen Sturm und die große Titelfrage
Sturm Graz kann sich mit einem Sieg beim angeschlagenen Rivalen Salzburg die besten Karten für den Meistertitel sichern. Siegt Salzburg, warten spannende drei Runden.
Gibt es ein heißes Saisonfinish? Oder macht Sturm am Sonntag in Salzburg (17 Uhr, ORF 1, Sky) fast alles klar?
Denn gewinnen die Grazer, liegen sie sechs Punkte voran, siegen sie mit zwei Toren Unterschied, dann sind es sogar sieben Zähler, weil das direkte Duell zählt. Holen sich aber die Bullen drei Punkte, sind sie mit Punktegleichheit wieder vorne. „Es wird von ganz vielen Kleinigkeiten abhängen. Du musst gute Nerven mitbringen“, sagt Sturm-Trainer Christian Ilzer.
Und sein Salzburger Pendant Onur Cinel, der eine 3:4-Niederlage in Klagenfurt verdauen muss, meint: „Es ist ein Vorteil, dass man sofort zeigen kann, dass man es besser kann.“
Sollte Salzburg gewinnen, zeichnet sich in den letzten drei Runden ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab.
In 50 Jahren Bundesliga gab es viele Krimis am Ende, gab es kuriose Endspurts. Wir haben nur ein paar herausgesucht – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Sogar Liga-Obmann Hans Reitinger war davon ausgegangen, dass Sturm Meister wird, hatte daher die Reise nach Graz mit dem Meisterteller angetreten, wo alle schon in Feierstimmung waren. Er und die Fans hatten die Rechnung ohne Rapid gemacht. Die von Otto Baric gecoachten Steirer verloren das letzte Saisonspiel mit 1:4 und die Austria schlug den GAK 6:1 und wurde Meister.
1983/1984
Damals wurde die Austria mit Heimkehrer Herbert Prohaska nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor Rapid Meister. Die Violetten hatten damals +56, Rapid+53. Wie schon drei Jahre zuvor waren auch hier im Finale Grazer involviert: Austria siegte bei Sturm 3:0, Rapid schlug den GAK 2:0. Es war die engste Titelentscheidung der Liga–Historie.
Rapid wäre eigentlich Meister geworden, wenn ein 3:0-Sieg beim LASK nicht mit 0:3 strafverifiziert worden wäre: Trainer Vlatko Markovic hatte den gelbgesperrten Jugoslawen Petar Brucic eingesetzt. So wurde Rivale Austria Meister.
1991/1992
Am Ende der Saison hatten drei Klubs die selbe Punktezahl: Austria wurde Meister, Zweiter Salzburg, Dritter der FC Tirol. Die Wiener schlugen in der letzten Runde im direkten Duell Salzburg dank Treffer von Andi Ogris und Toni Pfeffer 2:1 und verteidigten unter Coach Hebert Prohaska den Titel.
1995/1996
Ein richtiges Endspiel gab es im Hanappi-Stadion: Sturm hätte mit einem Sieg in der letzten Runde bei Rapid Meister werden können, die Hütteldorfer gewannen aber 2:0.
2010/2011
Vor allem über die vorletzte Runde wurde viel diskutiert: Sturm lag vor diesem Spieltag einen Zähler vor Salzburg und zwei Punkte vor der Austria. In Wr. Neustadt drohte ein Punkteverlust: Es stand bis zur 87. Minute 1:1, ehe der erst im Winter von Sturm nach Niederösterreich gewechselte Edin Salkic ein unnötiges Handspiel fabrizierte, Samir Muratovic traf per Elfer zum Sieg. Die Franco-Foda-Elf schlug dann am Ende Innsbruck 2:1.
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