Philine Schmölzer: Eine Kärntnerin am Nordsee-Deich

Eine Frau, die Schauspielerin Philine Schmölzer, mit braunen Haaren, die im Wind fliegen, und Kopfhörern um den Hals, schaut in die Ferne
Die Österreicherin Philine Schmölzer spielt die Hauptrolle im TV-Film "Die Flut - Tod am Deich". Im Interview spricht die 26-Jährige über ihre norddeutsche Seite und ihre Angst um den Planeten.

Theodor Storms „Schimmelreiter“ kennen die meisten aus der Schule. Philine Schmölzer hat auch das erste Mal im Unterricht in Klagenfurt von der berühmten Novelle gehört. Gelesen hat sie sie allerdings erst vor zwei Jahren, zur Vorbereitung für ihre Rolle im TV-Film „Die Flut – Tod am Deich“ (Samstag, 20.15 Uhr, ORF2). 

Der basiert wiederum auf einer Neufassung, die Andrea Paluch und Robert Habeck geschrieben haben. Ja, genau, der deutsche Vizekanzler. In der Version werden einige der vielen losen Fäden in Storms mysteriösem Werk einer Lösung zugeführt. Das findet Philine Schmölzer gut. Aber nicht nur das schätzt sie an der modernen Variante: In Storms Novelle stirbt ihre Figur nämlich schon als Kind. Sie spielt die Tochter des Deichgrafen Hauke Haien. In „Tod am Deich“ hat Wienke überlebt – ihre Eltern aber nicht. Die 18-Jährige hat eine autistische Spektrumsstörung und lebt in einem Heim, ohne ihre tatsächliche Identität zu kennen. Sie will mehr über ihre Vergangenheit erfahren und macht den Mann ausfindig, der sie damals vor der Flut gerettet hat. Widerwillig bringt er sie in das Dorf Stegebüll an der Nordsee.

Wie kommt es, dass eine Kärntnerin die Hauptrolle in einer zutiefst norddeutschen Geschichte spielt? „Ja, das ist eine gute Frage“, sagt Philine Schmölzer amüsiert. Zwar kennt sie Regisseur Andreas Prochaska, ihr erster Film war ein Kärntner Landkrimi, den er inszeniert hat. „Da war ich 16. Das war damals auch einer der Gründe, warum ich überhaupt Schauspielerin werden wollte.“ Für „Die Flut“ wurde sie von ihrer Agentur vorgeschlagen, Prochaska war darüber fast irritiert. „Aber ich habe Verwandte im Raum Hamburg, das Norddeutsche ist mir nicht fremd, ich kann meine Sprache gut umstellen. Ich war ja auch in Berlin in der Schauspielschule“, erklärt sie, warum die Rolle an sie gegangen ist. Nur um dann kurz ins Kärntnerische zu verfallen: „I konn a ondars“, sagt sie und lacht.

Andreas Prochaska verfilmt Roman von deutschem Minister Habeck

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