Die Malediven, wie man sie nicht kennt

Die Malediven, wie man sie nicht kennt
Trauminseln im Indischen Ozean. Die Atolle sind natürlich Sehnsuchtsorte für Honeymoon-Paare und Taucher – in der Nebensaison sogar kostengünstige. Von Einheimischen erfährt man zudem Überraschendes.

Das erste, das Menschen mit den Malediven assoziieren, sind weiße Strände, türkises Meer und Luxushotels. Kaum jemand denkt dabei an eine der höchsten Scheidungsraten der Welt. „Das ist eigentlich total kurios und lustig zugleich“, sagt Maadh Abdulla schmunzelnd und ergänzt: „Vor allem, wenn man bedenkt, dass so viele frisch verheiratete Paare zu uns in die Flitterwochen kommen.“ Der 19-Jährige weiß auch, warum die Scheidungsquote in diesem muslimischen Land so hoch ist: „Fehlende Kommunikation.“

Maadh Abdulla muss es ja wissen, immerhin ist er im beliebten Archipel im Indischen Ozean aufgewachsen, ganz im Süden auf Fuvahmulah, einem 6,6 Kilometer langen und 1,2 Kilometer breiten Atoll. Dort gibt es Apotheken, einen Flughafen, Schulen, ein Krankenhaus und das Zikura College, auf dem er Gastgewerbe und Betriebswirtschaftslehre studierte. Seine Mutter ist Lehrerin, sein Vater arbeitet in einem Resort auf der Zwanzigtausend-Einwohner-Insel.

Die Malediven, wie man sie nicht kennt

Günstig urlauben

Einige Einheimische vermieten Gästehäuser an Touristen für 150 bis 250 US-Dollar pro Nacht, umgerechnet 140 bis 235 Euro. In der Nebensaison von Mai bis Oktober kostet ein Hotelzimmer für zwei Personen auf Fuvahmulah auf der Buchungsplattform Booking.com um die achtzig Euro pro Nacht, inklusive Frühstück. Die Insel ist vor allem bei Tauchern sehr beliebt. „Auch in der Monsunzeit sind die Malediven einen Besuch wert. Der Regen hält meist nur ein oder zwei Stunden an“, erklärt Maadh.

Für die Arbeit verschlug es ihn aber in den Norden auf die Privatinsel Thilamaafushi. Dort ist er der jüngste Mitarbeiter im Le Méridien. Im fünf Sterne Resort & Spa gibt es wesentlich mehr Attraktionen als in seiner Heimat: ein Organic Wellness Café, einen Yoga Pavillon im Dschungel, einen Arbeitsraum für kreative Künste, Solaranlagen, die einen großen Teil des Stroms für das Resort liefern oder ein Gewächshaus, das mit rund vierhundertvierzig Quadratmeter zugleich eine der größten hochmodernen hydroponischen Farmen auf den Malediven ist – und nicht nur diese Insel täglich mit Salat, Kräutern, Gurken und mehr versorgt.

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