Tiercoach: Wie das Bürsten bei Langhaarkatzen gelingt

Tiercoach: Wie das Bürsten bei Langhaarkatzen gelingt
Das Fell sollte erst gar nicht verfilzen. Mit Training und Belohnung klappt die Pflege.

Wie klappt die Fellpflege bei einem flauschigen Kater? Was hilft der Katze mit Schilddrüsenproblemen? Leser fragen, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Zoodoc in der Ordination Tiergarten Schönbrunn, antwortet.

Ich habe einen überaus flauschigen jungen Kater. Seine Unterwolle ist extrem dicht, sodass die Haare nahezu überall stark verfilzen. Ich versuche, ihn zu bürsten, aber das kommt nicht gut an. Er wird demnächst kastriert, dabei kann er hoffentlich von den Haarbällen erlöst werden. Aber ich brauche definitiv Tipps für die Fellpflege danach. Was kann ich tun?

Es freut mich, dass Sie das Problem vor der Entstehung angehen wollen und nicht erst, wenn neuerliche Filzknoten vorliegen. Das Um und Auf ist sicher, das Bürsten positiv zu besetzen und ein paar Tage nach der Rasur des Filzes mit dem Training dafür zu beginnen. Verwenden Sie eine weiche Bürste und streichen Sie nur kurz über die Haut. Vor allem müssen Sie Ihren Kater am Ende mit einem kurzen Spiel oder Leckerli belohnen. Erkundigen Sie sich bei einem Hundefriseur, der sich auch mit Katzen auskennt, nach einem „Entfilzungsspray“, den richtigen Bürsten und einem kleinen, leisen Tierhaarrasierer. Der Einsatz des Elektrogeräts muss ebenfalls eingeübt werden. Problemzonen sollten eventuell durchgehend kurz gehalten werden. Die „Brust-Mähne“, die Schenkelinnenseiten und Achseln sind schwierige Regionen. Die Haare verfilzen hier sehr schnell und es ziept sofort. Sie werden Geduld beim Bürsten-Training brauchen.

Mein Kater ist 15 Jahre alt und leidet unter einer Schilddrüsenüberfunktion. Die Tierärztin in der Nähe hat mir ein Medikament zur dauerhaften Anwendung gegeben und nahegelegt, es bei ihr zu kaufen. Da es aber sehr teuer ist, habe ich mich nach einer Alternative umgeschaut und ein Präparat gefunden, das die Hälfte kostet. Kann ich einfach umsteigen?

Wenn bei Ihrem Kater eine Schilddrüsenüberfunktion vorliegt, ist leider eine dauerhafte Therapie nötig. Sprechen Sie Ihre Tierärztin doch einfach an, ob Sie Ihnen das günstigere Präparat bestellen kann. Normalerweise ist das kein Problem, die meisten Tierärzte bekommen mindestens ein bis zwei Lieferungen pro Woche, manche sogar täglich eine. Tierärzte haben meist ein kleines Lager und können nicht alle Medikamente vorrätig haben. Ob das alternative Medikament in Österreich überhaupt zugelassen ist, muss geklärt werden. Wollen Sie das Präparat über die Apotheke beziehen, brauchen Sie auf jeden Fall ein Rezept. Bei Angeboten im Internet ohne Rezept würde ich vorsichtig sein, da es sich um eine Fälschung handeln könnte. Fest steht: Ihre Katze braucht ein wirksames Medikament, da sonst ein erhöhter Blutdruck und Organschäden drohen. Hed

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