Tiercoach: Wie entlaufene Haustiere schnell wieder heimfinden
Hunde sind viel unterwegs – ob sie nun Gassirunden drehen, in der Natur ausgedehnte Spaziergänge genießen oder in Ferienzeiten mit auf Reisen gehen. Immer wieder passiert es dabei, dass sich ein Vierbeiner losreißt und nicht mehr zu seinem Besitzer zurückfindet. Allein in Wien verzeichnet das Veterinäramt jährlich rund 500 entlaufene Hunde und 1.000 herrenlose Katzen. Die Mehrheit der Haustiere ist unzureichend registriert, sodass die Familienzusammenführung schwierig bis unmöglich ist.
„Es reicht nicht für alle Fälle, das Haustier zu chippen und in die Heimtierdatenbank einzutragen, um Stress und Leid zu verringern“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, welche Meldungen vorgeschrieben und welche sinnvoll sind, und warum auch Katzen profitieren.
„Hunde, Katzen und Frettchen, die Österreichs Grenzen passieren, müssen gechippt sein“, schickt Reitl voraus. Zudem müssen alle Hunde ab dem dritten Lebensmonat einen Transponder unter der Haut tragen; steuerrechtliche Gründe hierzulande sowie Impfvorschriften in der EU verlangen diese eindeutige Kennzeichnung. Bei Katzen, die im Land bleiben, gilt die Chip-Pflicht nur für Zuchttiere. Empfehlenswert wäre sie für alle, denn auch Wohnungskatzen können entwischen.
Eintrag in Datenbanken
„Die Meldung in der bundesweiten Heimtierdatenbank ist im Gesetz verankert. Für das private Auffinden eines entlaufenen Tieres, noch dazu im Ausland, genügt das nicht“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Dafür braucht es die Registrierung in einer weiteren Datenbank, wie z.B. Animaldata oder IFTA. Erst über diese werden Name und Telefonnummer des Halters international mit dem 15-stelligen Code am Mikrochip verknüpft. Mittels speziellem Lesegerät lassen sich die Informationen bei Bedarf auslesen. Genauso können über diese Plattformen Vermisstenanzeigen aufgegeben werden.
„Nur der Eintrag in die Datenbanken ermöglicht es, rasch Kontakt zum Besitzer des entlaufenen Tieres herstellen“, will Reitl Bewusstsein schaffen. Der Veterinärmediziner kann im Zuge der Implantierung des Chips beim Anmelden helfen. Besitzer können den Eintrag via Internet aber ebenso selbst vornehmen. In Wien waren 2023 bei einer Kontrolle alle Hunde gechippt, nur ein Viertel davon war korrekt registriert; die Zahl der fehlerhaften Meldungen hatte im Vergleich zum Vorjahr sogar zugenommen.
Dabei sind Chippen und Einmelden keine große Sache. Der Eingriff ist für das Haustier nicht schmerzhafter als eine Impfung, die Technik irritiert den Träger später in keiner Weise. Der KURIER-Tiercoach schließt: „Entlaufene Haustiere, die gechippt und richtig registriert sind, sind definitiv schneller wieder daheim und in Sicherheit.“
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