Was ein Top-Mediziner von Doskozils Plan für Medizin-Uni hält

SITZUNG DES BURGENLÄNDISCHEN LANDTAGS: LH DOSKOZIL (SPÖ)
Der Herzchirurg und emeritierte Uni-Professor Wolner war mehr als zwei Jahrzehnte Aufsichtsrat der burgenländischen Krankenanstaltengesellschaft.

Ernst Wolner kennt das burgenländische Gesundheitswesen aus dem Effeff. Der emeritierte Professor der Medizin-Uni Wien ist nicht nur einer der bekanntesten Herzspezialisten Österreichs, sondern war auch mehr als zwei Jahrzehnte prägender Aufsichtsrat der burgenländischen Krankenanstaltengesellschaft. 

Die höchste Landesauszeichnung für Wolner ist Beleg für die Wertschätzung, die der Wiener im Burgenland genießt. Auf die Pläne von Burgenlands LH Hans Peter Doskozil angesprochen, eine private Medizin-Uni im Land zu etablieren, argumentiert Wolner differenziert.

Nachdem das Burgenland bisher keine Universität habe, würde dem Land eine „Akademisierung nicht schaden“. Aber: Das gesamte Spektrum des medizinischen Studiums im Burgenland anbieten zu können, hält der Experte für „Wunschdenken“.  

Was Wolner für machbar hält: Den ersten Studienabschnitt, also den theoretischen Abschnitt, an eine bestehende Medizin-Uni auszulagern.

Die praktisch-klinische Ausbildung könnte dann an den zu Universitätskliniken aufgewerteten burgenländischen Spitälern angeboten werden. Dazu bräuchte es aber auch genügend habilitierte Primar- und Oberärzte in Spitälern des Landes. 

Damit würde sich das Burgenland nebenbei auch den langwierigen Akkreditierungsprozess zur Anerkennung einer Medizin-Uni ersparen. 

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