Schöner Platz
„Michaelerplatz wird zur Wohlfühloase“, stand diese Woche irgendwo zu lesen. Das ist eine gefährliche Drohung.
Der Wiener Platz hat eine wechselvolle Geschichte. Er ist umrahmt vom Prachtensemble aus Hofburg, Looshaus und Michaelerkirche. In seiner Mitte sind Ausgrabungen freigelegt, und die Vorstellung, dass es das Vergnügungsviertel des Militärlagers Vindobona gewesen sein dürfte, macht den Platz ein bisserl erdiger. Besonders schön ist er an einem Winterabend, wenn es schneit.
Jetzt sollen Bäume gepflanzt werden (damit man die Hofburg nicht sieht?), Gräserbeete entstehen (mit Kies, wie überall in Wien?), ein Wasserspiel soll spielen (?), und statt der Pflastersteine kommt eine „Oberfläche aus Naturstein“ – austauschbar wie in allen Begegnungszonen von Wien bis Wanne Eickel. Frau Sima (Stadträtin) und Herr Figl (Bezirksvorsteher) spatenstichten schon.
Wenn Sie Zeit haben: Besuchen Sie den schönen Platz, so lange er noch ein schöner Platz ist.
andreas.schwarz@kurier.at
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