Vollzeit, Teilzeit? Voller Einsatz!
Die Ergebnisse der jüngsten Jugendstudie sind überraschend – und zeigen eine neue Einstellung. Das Motto der jungen Menschen habe sich von Selbstentfaltung auf Selbsterhaltung geändert. Die hemmungslose Selbstverwirklichung stehe nicht mehr oben auf der Prioritätenliste, sondern man wünscht sich ein stabiles und solides Leben.
Da schwingt auch eine gewisse Ernüchterung mit: die großen Träume sind aktuell ausgeträumt, stattdessen streben junge Menschen pragmatisch und relativ illusionslos nach Sicherheit. Man wünscht sich also nicht mehr den sozialen Aufstieg, vielmehr liegt die Priorität bei der Verhinderung des sozialen Abstiegs.
Was im ersten Moment relativ trist wirkt, ist ein neuer – und wahrscheinlich gesunder – Realismus. Die Welt um uns ist schwierig und wer in dieser Wirtschaftswelt reüssieren will, kommt um die Extrameile und den vollen Einsatz nicht herum. Dabei geht es nicht um die Diskussion, ob 38 oder 38,5 oder 41 Stunden die richtige und notwendige Wochenarbeitszeit sind.
Es geht um das Grundverständnis, dass unser Wohlstand – und damit auch der Sozialstaat – auf Leistung und Produktivität beruht. Und dass sich eine Halbtagseinstellung oder das Ausrasten auf den Leistungen früherer Generationen nicht ausgehen wird, um den guten Lebensstandard in diesem Land zu erhalten.
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