Ihr Wegweiser für 2024/25: Unser Abo-Check für das Wiener Konzerthaus

Ihr Wegweiser für 2024/25: Unser Abo-Check für das Wiener Konzerthaus
62 Abos, rund 500 Darbietungen und mehr als 700 Künstler:innen und Ensembles: Auch in der nächsten Saison 2024/25 dürfen sich Besucher:innen des Wiener Konzerthauses auf zahlreiche Konzerthighlights und einige Überraschungen freuen. Wir waren bei der Abo-Präsentation dabei und geben einen Überblick.

„Gibt es da nicht sowieso nur klassische Konzerte?“ war die Frage einer Freundin, als ich ihr von meinem anstehenden Besuch der Abo-Präsentation im Wiener Konzerthaus erzählte. Dass das definitiv nicht der Fall ist, war mir jedenfalls bewusst. Der Mythos scheint jedoch noch weit verbreitet zu sein. Es ist somit höchste Zeit, diesem Irrglauben etwas entgegenzusetzen – und dafür eignet sich der Blick in die neuen Abonnements 2024/25 perfekt. Denn eines verspricht die Saison definitiv nicht zu werden: eintönig. Ob Jazz, Pop, Klassik oder sogar elektronische Musik, es wird für jede:n etwas geboten.

Ein Abonnement im Wiener Konzerthaus ist Ihre Eintrittskarte zu regelmäßigen Konzertbesuchen: Statt einzelne Tickets zu kaufen, erwerben Sie ein Abonnement für eine gewisse Anzahl von Konzerten über die gesamte Saison. Dadurch genießen Sie einen vergünstigten Preis und haben Zugang zu einer Vielzahl von Veranstaltungen.

Abos 2024/25: So sieht Vielfalt aus

Nachdem alle einen Platz gefunden haben, verdunkelt sich der Saal und Matthias Naske, Intendant des Wiener Konzerthauses, betritt die Bühne. Auch in diesem Jahr eröffnet und moderiert er die Präsentation und wirkt dieses Mal besonders zuversichtlich. Nach einer kurzen Begrüßung wird uns auch klar, warum: „Ich bin glücklich darüber, dass die künstlerischen Antworten dieses Hauses so vielfältig sind wie die Erwartungen unserer Publika“, erklärt Naske und deutet damit an, dass das diesjährige Abo-Angebot wohl diverser kaum sein könnte. „Dass wir uns dabei kontinuierlich neu erfinden müssen, ist Teil der langen Erfolgsgeschichte dieses Hauses“, fügt er hinzu. 

Da Bilder oft mehr als Worte sagen, wird uns ein kurzes Video gezeigt. Unter dem Titel „1 Woche im Wiener Konzerthaus“ werden wir durch eine gesamte Woche im Haus an der Lothringerstraße geführt und bekommen verschiedene Einblicke – Auftritte, Proben, Backstage-Eindrücke. Das Spannende dabei: die Vielfalt. Während an dem einen Tag noch hingebungsvolle und sanfte Klaviertöne den großen Saal des Wiener Konzerthauses erfüllen, werden an einem anderen Tag auch schon die Musikboxen für ein mitreißendes Stehkonzert aufgebaut. Das Video bildet somit die ganze Bandbreite ab, die das Haus zu bieten hat. Und damit tauchen wir auch schon direkt in die einzelnen Zyklen bzw. Abonnements ein.

Für junge Virtuosen: Erste Begegnungen mit Musik

Wir starten mit einem Genre, das zwar altersbedingt nicht alle anspricht, aber dennoch einen wichtigen Platz im Wiener Konzerthaus einnimmt: Für junges Publikum. Hierzu holt sich Naske Autorin, Regisseurin und Schauspielerin Sarah Jeanne Babits auf die Bühne, die gemeinsam mit Simon Schober das Abo »Allez hop« inhaltlich gestaltet und bespielt. Das Abonnement richtet sich an Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren und soll den Kleinen spielerisch die Welt der Musik und Instrumente näherbringen. Dabei greifen die beiden gerne auch auf interaktive Projektionsmalereien zurück, von denen wir ebenfalls einen kleinen Vorgeschmack bekommen. Eines kann ich Ihnen jedenfalls versprechen: Zum Schmunzeln gibt es hierbei jede Menge! Aber auch die anderen Altersgruppen kommen in der nächsten Saison nicht zu kurz und dürfen sich über eigene Abos und Programme freuen. Eine kleine Anmerkung hat Babits dann außerdem noch: „Für die Großen gibt es bei Allez hop ebenfalls noch viel zu lernen und unser Programm hält auch einige Schmankerl für Erwachsene bereit.“ 

Wie wichtig junges Publikum für das Haus ist, hebt Naske dann auch nochmal ausdrücklich hervor: „Unser Planungsteam umfasst neben erfahrenen Expert:innen auch Kolleg:innen junger Generationen, die zur Lebendigkeit und Entwicklung des Spielbetriebs wesentlich beitragen.“ Eine besondere Überraschung gibt es vor allem für alle unter 30: „Um jungen Erwachsenen den Kontakt mit Musik zu erleichtern, verändern wir unsere Bedingungen für den Erwerb von Jugendmitgliedschaften und weiteren Ermäßigungen von U27 auf U30“, kündigt Naske stolz an. Mit dem »Wahlabo U30« eröffnet sich so jungen Kulturinteressierten ein breites Spektrum an Erlebnissen. Neben dem neuen Format »konzerthaus.nachts« stehen 26 Konzerte zu einem unschlagbaren Preis von nur 15 Euro pro Ticket zur Auswahl – unter anderem Auftritte von Gregory Porter oder Martha Argerich. Und auch im Bereich Weitere Konzerte & Festivals finden sich, speziell für junges Publikum, einige Highlights. Mit der Konzertreihe »Stehkonzerte« können Fans moderner Beats Künstler:innen und Musikgruppen wie Der Nino aus Wien oder L'impératrice genießen. Bei »Atmosphères« und »City Sounds« reicht die Bandbreite von Hip-Hop mit Deutsch-Rapperin Eli Preiss bis hin zu Neoklassik von Büşra Kayıkçı. Sie sehen: Die Auswahl ist groß – und das ist erst der Anfang!

Für Fans großer Stimmen: Von Opern bis Balladen

Weiter geht’s mit den ganz großen Stimmen: Innerhalb des Genres Vokal dürfen Sie sich auf fünf Abos freuen, die ganz im Zeichen des Gesangs stehen. Besonders empfehlenswert: das Abo »Meisterstimmen«. Mit dem neuen Zyklus holt das Wiener Konzerthaus gleich drei der größten Gesangsstars unserer Tage auf die Bühne: Juan Diego Flórez, Benjamin Bernheim und Elīna Garanča. Aber auch aufstrebende Talente, wie Sopranistin Nadine Sierra, finden in den Abonnements ihren Platz. Doch bevor wir im Programm weitergehen können, wird die Moderation durch verschiedene Geräusche im Publikum unterbrochen. Gespannt schauen wir auf das Parterre, wo mehrere Personen von ihren Plätzen aufspringen und zunächst undefinierbare Laute von sich geben. Nach und nach entwickelt sich daraus eine beeindruckende A-Cappella-Performance. Wir bekommen eine kleine Hörprobe von der »Company of Music«, die ebenfalls mit einem eigenen Abo vertreten ist. Das Zusammenspiel mehrerer Stimmen ohne instrumentale Begleitung hinterlässt jede Menge Eindruck und macht definitiv Lust auf mehr.

Mögen Sie es lieber jazzig, schwungvoll oder poppig? Kein Problem, denn auch hierauf hat das Wiener Konzerthaus eine Antwort: das Genre Jazz, World, Pop & Co. Von etablierten Stars wie Jazzmeia Horn bis hin zu aufstrebenden Talenten wie Flötistin Naïssam Jalal – wenn es um »Jazz« geht, weiß das Haus definitiv zu überzeugen. Aber auch namhafte »Singer-Songwriter:innen« finden 2024/25 wieder ihren Platz auf den Bühnen der berühmten Konzerthaus-Säle. Einen kleinen Vorgeschmack bekommen wir am Abend der Abo-Präsentation von Alicia Edelweiss. Wer genauer hinhört, wird vielleicht denselben Gedanken wie ich haben: Sie klingt wie die wohl bekannteste Sängerin Islands – Björk. Wenn Sie es lieber witzig statt gefühlvoll mögen, dann sind die beiden Abos »Comedy & Music« sowie »Lieder aus Wien« ein heißer Tipp. Mit dabei: Erwin Steinhauer aka Papa Joe aus den Weihnachtsfilm-Klassikern Single Bells und O Palmenbaum. Apropos Filmklassiker: Fans des „ganz großen Kinos“ und der Literatur können im Genre Wort & Film ihrer Leidenschaft nachgehen. Es erwarten Sie Filmvorstellungen mit Live-Musik, Dichtungen sowie verschiedene Lesungen mit musikalischer Begleitung – unter anderem mit Lars Eidinger, Caroline Peters und Sandra Hüller.

Für Klassikliebhaber: Topstars und aufstrebenden Talente

Klassik-Fans müssen sich natürlich keine Sorgen machen. Auch wenn das bisherige Angebot vorwiegend alternativ und modern ist, bleibt der wohl größte Schwerpunkt im Haus an der Lothringerstraße die klassische Musik. Ob Orchester, Alte & Neue Musik, Kammermusik oder Solistisches – auch in der Saison 2024/25 hat es sich das Team rund um Matthias Naske nicht nehmen lassen, die renommiertesten Künstler:innen und Ensembles auf die Bühne zu holen. Allen voran: Star-Pianistin Martha Argerich, die in vier Abo-Zyklen zu finden ist. „Eine absolute Besonderheit“, betont Naske, da die argentinisch-schweizerische Musikerin nur selten so viele Konzerte an einem Ort spielt. Neben Argerich dürfen sich Anhänger:innen der klassischen Musik außerdem auf Größen wie Cellistin Sol Gabetta, Flötist Emmanuel Pahud oder Geiger Nikita Boriso-Glebsky freuen. Dass Boriso-Glebsky ein absolutes Ausnahmetalent und ein echter Großmeister ist, wird uns bei einem kurzen Überraschungsauftritt nochmals verdeutlicht. 

Aber auch bei den Orchester-Zyklen wird das Wiener Konzerthaus die Besten der Besten auf die Bühne bitten – so etwa die Wiener Symphoniker, das RSO Wien, die Wiener Philharmoniker oder das London Symphony Orchestra. Für die passende Besetzung am Pult wurde ebenfalls gesorgt. Von Jordi Savall, Petr Popelka bis hin zu Marie Jacquot erwarten Sie bei den Konzerten zahlreiche Spitzen-Dirigent:innen mit spannenden Interpretationen. Ein besonderes Highlight: Philippe Jordan, einer der bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit, steht in dieser Saison gleich mehrmals am Pult des Großen Saals. Doch nicht nur die Topstars finden einen Platz in den Abos und auf den Bühnen, sondern auch die »Rising Stars« der Szene. Wie wäre es zum Beispiel mit Lukas Sternath, der aktuell als neuer Stern am Pianist:innenhimmel gefeiert wird? Oder Klarinettist Carlos Ferreira, der wegen seines Feingefühls am Instrument zuletzt mehrere Preise gewonnen hat? So oder so lässt sich sagen: Die Klassik-Abos lohnen sich immer! Die kurze Klaviereinlage von Mao Fujita, der ebenfalls auf dem besten Weg ist, sich einen großen Namen in der Klassik-Szene zu machen, bekräftigt meine Meinung schließlich. 

Für Neugierige: Ein Mix verschiedener Genres

Sind Sie noch unschlüssig oder sehnen Sie sich nach einem bunteren Mix innerhalb der Abonnements? Dann habe ich noch einen heißen Tipp für Sie: die Abos aus Grenzenlos Musik. Wie der Name bereits vermuten lässt, zeichnen sich die Konzerte hier durch das Überschreiten von Grenzen aus – und zwar das der Genregrenzen. Beim gleichnamigen Zyklus »Grenzenlos Musik« können Sie sich beispielsweise gleichermaßen auf eine „berauschende“ Lesung von Josef Hader sowie auf ein Jazz-Konzert von Thomas Quasthoff & Friends freuen. Bei »Percussive Planet« können Sie mit Percussionistin Vivi Vassileva in andere Welten eintauchen und mit Jazzschlagzeuger Brian Blade und seiner Fellowship Band durch den Abend grooven. Und bei »Cuvée« können Sie nicht nur erstklassige Konzerte von Grammy-Gewinner Gregory Porter oder des Orchestre Métropolitain de Montréal genießen, sondern vor den Auftritten sogar erlesene Weine verkosten. Wenn das nicht vielversprechend klingt?

Am Ende tauchen wir noch einmal kurz in die Jazz-Welt ein: Lukas Kranzelbinder und Mario Rom, Mitglieder der heimischen Top-Band Shake Stew und in den Abos »Jazz« und »Wahlabo U30« zu finden, bilden mit einem schwungvollen Live-Auftritt den krönenden Abschluss eines Abends, der bei mir jedenfalls Eindruck hinterlassen hat. Ganz gleich, ob Ihre Leidenschaft der klassischen Musik, dem Jazz oder Pop gilt – das Wiener Konzerthaus bietet auch in der Saison 2024/25 eine breite Palette an Veranstaltungen und Abonnements, die zweifellos Ihren Musikgeschmack treffen werden. Ich habe jedenfalls schon einige Abos ins Auge gefasst und kann abschließend nur noch empfehlen: Schnell sein lohnt sich! 

Profitieren Sie durch eine Mitgliedschaft von zahlreichen Vorteilen und unterstützen Sie das Wiener Konzerthaus als gemeinnützigen Verein dabei, exzellente Musik möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Ihre Vorteile:

  • Frühzeitiges Vorkaufsrecht: Sie erhalten die Möglichkeit, Tickets mindestens sieben Tage vor dem allgemeinen Vorverkauf zu erwerben.
  • Ermäßigungen auf Abonnements und Eintrittskarten: Profitieren Sie von 17,5% Rabatt auf bis zu zwei Abonnements pro Zyklus und 7,5% Rabatt auf bis zu zwei Eintrittskarten für nahezu alle Veranstaltungen der Wiener Konzerthausgesellschaft.
  • Bonuskonzerte: Erleben Sie bis zu 15 zusätzliche Konzerte zum Preis von nur 36 Euro pro Veranstaltung (für zwei Karten).
  • Weitere exklusive Vorteile: z.B. die Zusendung der Konzerthaus Nachrichten, u.v.m.

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