Lokales

Es war an einem Freitag Anfang Februar, als in einer Gemeinde im nördlichen Niederösterreich die Sirenen heulten. Aus einer Disco drangen dichte Rauchschwaden, 64 Feuerwehrleute konnten die Flammen schließlich löschen.

Der Brand vernichtete das Inventar, die Schadenssumme beträgt laut Polizei etwa eine Million Euro. Nun steht aber auch fest, dass nicht etwa ein technischer Defekt das Feuer ausgelöst hatte. Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich sind sich sicher, es sich um Brandstiftung gehandelt hat.

Dann die Überraschung: Eine 79-Jährige gab an die Brandstifterin zu sein. Die Fahnder waren skeptisch. Für sie stand rasch fest, dass die betagte 79-Jährige für die Brandstiftung gar nicht in Frage kommen könnte. Auf Grund einer Beeinträchtigung wäre der Abgang über die vielen Treppen zur Disco und dem dort entstanden Brandherd unmöglich gewesen.

Verräterische Spuren im Internet

Deshalb konzentrierte sich die Kripo auf den 45-jährigen Betreiber und seine Frau (47). Den Verdächtigen wurden Handys und Computer abgenommen und einer datenforensischen Untersuchung unterzogen. 

Dabei wurden die Kriminalisten fündig. Wenige Tage vor dem Millionenfeuer wurden verdächtige Abfragen über die Suchserver im Internet getätigt. 

Gegoogelt wurden beispielsweise Begriffe wie Brandstiftung, Fingerabdrücke auf Glas und andere verräterische Begriffe. Mit diesen Ermittlungsergebnissen konfrontiert, legte der Disco-Betreiber ein Geständnis ab und zeigte sich Großteils geständig. Die 79-Jährige erklärte, dass sie die Schuld zunächst auf sich nehmen wollte, um ihren Sohn vor den Konsequenzen zu schützen.

In Salzburg steht ein 32-Jähriger am Freitag wegen des Vorwurf des Mordes vor einem Geschworenengericht. Schon in den Einvernahmen hatte er gestanden, am 23. November 2023 seine Mutter erschossen zu haben.

„Ich bekenne mich zu hundert Prozent schuldig“, bekräftigte er bei dem Prozess am Landesgericht. Die Tat ereignete sich im Wohnzimmer jenes Einfamilienhauses im Bezirk Zell am See, in dem Mutter und Sohn im gemeinsamen Haushalt gelebt hatten.

Als Motiv gab der bisher unbescholtene Angeklagte an, er habe seine Mutter von der belastenden Situation, die er durch seine langjährige Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit hervorgerufen habe, erlösen wollen. 

Denn an diesem Tag habe er wieder einen Rückfall erlitten und sei stark betrunken gewesen. "Das nagt wieder an ihr", erklärte der Mann sein Motiv, warum er seiner Mutter die Waffen an den Kopf gesetzt und abgedrückt habe. 

"Mama, es tut mir so leid"

Er habe noch zu ihr gesagt: "Mama, es tut mir so leid, ich kann nicht anders." Der Schuss traf die Frau aus nächster Nähe im Gesicht, sie war auf der Stelle tot.

Der ausgebildete Pflegeassistent, der seit 2019 Notstandshilfe bezog und an Angststörungen und Depressionen leidet, hatte nach der Tat die Polizei über den Notruf verständigt und ein Geständnis abgelegt. 

Er wurde noch während des Telefonats festgenommen. Im Wohnzimmer fanden die Polizisten die Getötete auf der Couch liegend, im Hintergrund lief der Fernseher. Als Tatwaffe wurde eine Schrotflinte sichergestellt, die der 32-Jährige rechtmäßig besaß. Zeugen der Tat gab es keine.

2,3 Promille Alkohol im Blut

Laut Gutachten habe der Angeklagte zur Tatzeit 2,3 Promille Alkohol im Blut gehabt, er sei "eingeschränkt zurechnungsfähig" gewesen. Der Mann, der laut Staatsanwalt in einem Skiverleih und in einem Altersheim gearbeitet hat, habe im Laufe der Jahre Psychopharmaka genommen, teilweise auch missbräuchlich, und in Kombination mit Alkohol: „Er hat sich selbst als Quartalstrinker bezeichnet.“

In Wien sind am Donnerstag gleich drei Frauen von Männern im privaten Umfeld, teilweise mit Messern, bedroht und gewaltsam attackiert worden. In sämtlichen Fällen wurden die Täter festgenommen, eine 53-Jährige wurde verletzt ins Spital gebracht.

Die Exekutive verwies einmal mehr darauf, dass der Polizei-Notruf unter der Nummer 133 jederzeit erreichbar ist.

Im ersten Fall wurden Beamte des Stadtpolizeikommandos Margareten alarmiert, da ein 15-jähriger serbischer Staatsangehöriger seine 17-jährige Freundin geschlagen, mit einem Messer bedroht und in ein Zimmer eingesperrt haben soll. 

17-Jährige konnte aus der Wohnung flüchten

Die 17-Jährige flüchtete jedoch durch das Fenster aus der Wohnung. Der 15-Jährige wurde festgenommen. Sowohl das Opfer als auch der Verdächtige verweigerten eine Aussage.

Die Wiener Festwochen vermelden den "Rückzug" eines Sponsors von der für kommenden Dienstag angesetzten "Rede an Europa" des deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm. Die ERSTE Stiftung sei in diesem Jahr  "kein aktiver Partner", nachdem diese Stiftung "von der Konzeption der ,Rede an Europa' an maßgeblich an dem Projekt beteiligt gewesen" gewesen war, hieß es in einer Aussendung.

Dem Vernehmen nach gab es unterschiedliche Auffassungen über den Austragungsort der Rede, den Wiener Judenplatz. Dies wurde von Seiten der Stiftung als in der derzeitigen geopolitischen Lage problematisch angesehen. Die von der ERSTE Stiftung eingegangenen Verpflichtungen für das Projekt wurden erfüllt, nun anfallende Kosten sollen die anderen Projektpartner übernehmen.

Bei der Stiftung wollte man auf Anfrage des KURIER nur den Rückzug von der heurigen Ausgabe bestätigen. Die Kooperation mit den Festwochen laufe weiter.

Boehm wurde soeben mit dem Preis für Europäische Verständigung ausgezeichnet. Er will sich laut Ankündigung "den brisanten Fragen widmen, warum der israelisch-palästinensische Konflikt eine Gefahr für die europäische Identität darstellt und wie eine Verfassungskrise der Europäischen Union abgewendet werden kann."

Eine Volksschullehrerin aus Kärnten ist nun entlassen worden, nachdem sie einen Buben vom Sessel geschubst haben soll.

"Bedauerlicherweise kann ich einen Vorfall an einer Volksschule bestätigen", erklärte Bildungsdirektorin Isabella Penz am Freitag auf APA-Anfrage zu einem entsprechenden Bericht der Kleinen Zeitung. Der Sachverhalt werde auch an die Staatsanwaltschaft übermittelt.

Politik

Vergangene Woche hat SPÖ-Parteichef Andreas Babler seine "24 Ideen" für Österreich präsentiert. Darin wird moniert, dass der Personalstand der Polizisten in Österreich von 2020 bis 2023 um 4.000 Personen gesunken sei – auf rund 24.600 Beamte.

Dieses Kapitel sei vor allem auf Drängen der SPÖ Vorarlberg in Bablers Plan gelandet, erklären Landeschef Mario Leiter und SPÖ-Sicherheitssprecher Reinhold Einwallner im Gespräch mit dem KURIER. Die beiden Vorarlberger fordern deshalb nun bundesweit 4.000 zusätzliche Polizisten.

"Die Polizistinnen und Polizistin in Österreich machen pro Jahr zirka fünf Millionen Überstunden. Das sind pro Person im Durchschnitt ein Monat an Überstunden im Jahr", sagt Einwallner. Trotz der Personaloffensiven des Innenministeriums (BMI) sei die Zahl der "dienstbaren" Polizeikräfte sogar gesunken. "Die Schlüsse daraus sind, dass wir zu wenige Polizistinnen und Polizisten in Österreich haben und den Beruf mit einer Dienstrechtsreform attraktivieren müssen", meint Einwallner.

Änderungen bei Gehalt: Mehr Sold für teure Länder

"Man hat es vorgezogen einen kriminellen Drogendealer einzuladen." So wetterte der blaue ORF-Stiftungsrat Peter Westenthaler im April bei krone.tv gegen die Einladungspolitik bei der Sendung "Im Zentrum".  "Das wird auch noch ein Nachspiel haben, dafür werde ich sorgen im nächsten Stiftungsrat", so Westenthaler, der die Sendung als "inakzeptabel" bezeichnete.

In dem Gespräch fiel mehrmals das Wort "krimineller Drogendealer", gemeint war der frühere Detektiv Julian Hessenthaler, bekannt als Urheber des Ibiza-Videos um die Hauptdarsteller Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus. Es blieb auch nicht bei den Andeutungen, Hessenthaler wurde von Westenthaler auch namentlich genannt.

Üble Nachrede und Kreditschädigung

Was diesen nun dazu animierte Privatanklage beim Landesgericht für Strafsachen Wien einzubringen. Das bestätigte Hessenthaler bei Journalist Michael Nikbakhsh im Podcast "Dunkelkammer". Es geht um üble Nachrede, Kreditschädigung und den Vorwurf einer abgetanen gerichtlich strafbaren Handlung. Westenthaler selbst wollte sich gegenüber Nikbakhsh nicht zu der Klage äußern.

Für Empörung sorgen die jüngsten antisemitischen Vorfälle in der Wiener Leopoldstadt. Wie berichtet wurden mehrere Häuser mit Parolen wie „Death to Zionism“ beschmiert worden. Darunter befanden sich auch Geschäfte von jüdischen Eigentümern.  

„Das widert mich an. Wir haben es hier mit Dingen zu tun, von denen ich geglaubt haben, sie kommen nur mehr in Geschichtsbüchern vor“, sagt Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP), die am Donnerstag rund um die Feierlichkeiten zur Befreiung des KZ Mauthausen zu einen Medientermin geladen hat. 

Schlagzeilen

Von Tobias Käufer, Rio de Janeiro

Die "Queen of Pop” residiert standesgemäß: Im besten Haus am Platz, im Hotel Copacabana Palace, hat Madonna ihr Quartier bezogen. Und wurde bereits dabei beobachtet, wie ihre Majestät den Blick über den legendären Strand in Rio de Janeiro streifen lässt. Dort haben vor zwei Wochen die Aufbauarbeiten begonnen, für ein Konzert, dass in die Musikgeschichte eingehen soll. Über eine Millionen Menschen, so schätzen es die brasilianischen Medien, werden am Samstag bei tropischen Temperaturen dem Weltstar zujubeln.

Doch es gibt auch massive Kritik an dem Spektakel, für das die kommunale und regionale Politik tief in die öffentlichen Kassen gegriffen hat. Umgerechnet rund 12 Millionen Euro Steuergelder soll das gesamte Konzert, das die Besucher gratis besuchen können, gekostet haben. Aufgeteilt auf die Kasse von Stadt und Bundesstaat Rio de Janeiro. 

Wütende Bürger

Influencer Bruno Breves veröffentlichte ein Video, in dem ein wütender Bürger die Ausgaben in Frage stellte und auf fehlende Gelder für Bildungs- und Gesundheitswesen verwies. „Der Arbeiter verdient 200 Euro im Monat und Madonna, zwölf Millionen an einem Tag“, lässt der Mann seiner Wut freien Lauf und legt nach: „Das Volk hat keine Gesundheit, keine Bildung, keine Sicherheit.“

Eine kleine Gruppe von Klimaaktivisten hat zu Spenden aufgerufen, um dem deutschen Energiekonzern RWE Land neben dem abgerissenen Dorf Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier abkaufen zu können. Unter dem Motto "Kohle gegen Kohle" wollen sie RWE 1,5 Mio. Euro für eine Fläche von 1,5 Quadratkilometern anbieten und so sicherstellen, dass die darunter liegende Kohle in der Erde bleibt. Das Geld soll über Crowdfunding zusammenkommen.

Der Kaufvorschlag werde auch auf der digitalen Aktionärshauptversammlung der RWE präsentiert, kündigte Klimaaktivistin Lilith Rein am Freitag in Köln an. Ein Sprecher von RWE wollte das Angebot auf Anfrage nicht kommentieren. Zur ehemaligen Siedlung Lützerath, die schon vor rund einem Jahr vom Tagebau in Anspruch genommen worden sei, sei alles bekannt und gesagt, teilte der Sprecher mit.

Auf die Frage, wo überhaupt das Interesse von RWE an einem Verkauf liegen solle, sagte Rein, RWE habe das erklärte Ziel, auf erneuerbare Energien umzusteigen, und hier werde dem Konzern ein "sehr guter Ausweg" aus der fossilen Zeit geboten.

Ein besonderer Ski verlangt einen besonderen Athleten. Mit diesen Worten präsentierte Van Deer im April 2022 Charly Raposo. Der Mann aus London war der erste Läufer, den Marcel Hirscher nach der Gründung seiner eigenen Ski-Firma engagierte. Immerhin hatte der Engländer wenige Wochen vor seiner Präsentation im Riesentorlauf von Kranjska Gora einen 16. Platz erreicht.

"Ich bin sehr stolz, Charlie Raposo als ersten Van Deer Ski Alpin Athleten bekannt geben zu dürfen. Sein unkonventioneller Weg beeindruckt mich und ich freue mich darauf, ab der kommenden Saison viele schöne Momente mit Van Deer und Charlie Raposo zu kreieren", wurde Marcel Hirscher in der Aussendung zitiert.

Zwei Jahre später ist Charly Raposo bei Van Deer Red Bull-Sports, wie die Skimarke nun offiziell heißt, schon wieder Schnee von gestern. Der erste Schützling in Hirschers Rennteam beendet mit 28 Jahren seine Karriere, nachdem er sich im März im Riesentorlauf in Aspen einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.

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