Schafe gerissen: Wolf in Osttirol zum Abschuss freigegeben

Wolf
Insgesamt 15 Schafe wurden getötet, sieben weitere verletzt. Bislang wurden vier Wölfe in Tirol zum Abschuss freigegeben.

Ein Wolf ist im Osttiroler Außervillgraten nach Schafsrissen in einem stallähnlichen Unterstand von der schwarz-roten Tiroler Landesregierung am Donnerstag zum Abschuss freigegeben worden. Sechs Schafe waren am Dienstag tot aufgefunden worden, teilte das Land mit. Weitere neun Tiere wurden notgetötet, sieben weitere wurden verletzt. 

Schafe durch Wolf getötet

Nach Begutachtung durch den Amtstierarzt wurde ein Wolf als Verursacher vermutet. Die Verordnung war nun für acht Wochen in Kraft. Sie gelte für einen Umkreis von zehn Kilometern rund um den Ereignisort. Die Jägerschaft sei bereits informiert. Erst Mitte April waren in St. Veit im Defereggen (Bezirk Lienz) unmittelbar neben einem bewohnten Gebäude zwei Schafe getötet und ein weiteres verletzt worden. Mittlerweile wurde hier anhand von Proben ein Wolf aus der italienischen Population als Verursacher nachgewiesen, hieß es nun.

Bisher wurden in Tirol insgesamt vier Wölfe nach Abschussverordnungen getötet, teilte ein Sprecher des Landes mit. Drei Abschüsse entfielen dabei auf Osttirol, einer auf das Nordtiroler Mittelgebirge (Bezirk Innsbruck-Land). Mit der nunmehr erlassenen Abschussverordnung war aktuell ein Wolf zum Abschuss freigegeben. Eine weitere Verordnung war heuer in Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel) ohne erfüllt zu werden ausgelaufen.

Abschussverordnung sorgt für Debatten

Im Vorjahr war im Tiroler Landtag eine Gesetzesnovelle beschlossen worden, die eine Tötung mittels Verordnung und nicht mehr per Bescheid erlaubt. Vorangegangene Bescheide waren vom Gericht mehrmals aufgehoben worden, nachdem Umweltschutzorganisationen diese erfolgreich beeinsprucht hatten. 

Die Abschussverordnung gilt nun für einen Wolf - und nicht für ein Individuum. Diese und ähnliche Regelungen in den Bundesländern sorgen laufend für rechtliche und politische Debatten. Die EU-Kommission hatte zuletzt Signale in Richtung Senkung des Schutzstatus des Wolfs gegeben.

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