Anfangs nur ein Punkt
Dabei war der Start suboptimal verlaufen, ein magerer Punkt stand nach fünf Runden auf der Habenseite. „Damals haben uns nur wenige in Österreich zugetraut, dass wir oben bleiben“, erinnert sich Geschäftsführer Christoph Peschek (40). „Aber wir haben kühlen Kopf behalten und uns stabilisiert.“ Tatsächlich ging es kontinuierlich bergauf samt 1:0-Sieg bei Dauermeister Salzburg und einem 2:0 im Linzer Lokalderby.
5.000 Zuschauer pro Spiel
An der Donau werden kleinere Brötchen gebacken als auf der Gugl. Dafür geht es bei den Blau-Weißen um einiges harmonischer zu als bei den Schwarz-Weißen. „Große Euphorie, großer Zusammenhalt“ nennt Peschek zentrale Erfolgsfaktoren. Den Erfolg im Bundesligajahr eins macht er an Zahlen fest: Zuschauerschnitt auf rund 5.000 verfünffacht, Jahresabos von 450 auf rund 3.000 gesteigert, Sponsoren und Businesspartner von 30 auf mehr als 110 vervierfacht.
Das Budget wird verdoppelt
Das Geschäftsjahr endet im Juni. Peschek geht davon aus, dass das Vorjahresbudget von 3,4 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden wird. Dieses Niveau soll gehalten werden, auch dank zusätzlicher Sponsoren. Dass das zweite Jahr nach dem Aufstieg schwieriger sei als das erste, mag Peschek nicht gelten lassen und sieht das im konkreten Fall sogar umgekehrt.
Änderungen im Kader
Schließlich habe man mit dem neuen Stadion Neuland betreten, und aus dem Aufstiegskader hätten viele Spieler zuvor nie in der höchsten Klasse gekickt. Jetzt habe man Erfahrung gesammelt und sich im Spielzimmer auf dem Möbelhauslager gut eingelebt, Heimvorteil inklusive. Erklärtes Ziel ist laut Peschek, dass sich Blau-Weiß in der Bundesliga etabliert.
„Wir sind schon in den Planungen für die kommende Saison und wissen, an welchen Stellschrauben wir zu drehen haben“, sagt der Geschäftsführer: „Wir haben einen sehr guten Überblick über unsere Stärken, aber auch darüber, wo wir uns verbessern wollen.“ Es werde gewiss Veränderungen im Kader geben. Welche, will Peschek noch nicht verraten. Das gebiete der Respekt vor den Betroffenen, schließlich sei die Saison noch nicht zu Ende gespielt. Außerdem schlafe die Konkurrenz nicht.
Kraftkammer kommt
Unbedingt gehalten werden soll der 35-jährige Mittelstürmer Ronivaldo. Die Wertschätzung sei gegenseitig, sagt Peschek, der Vertrag sollte demnächst verlängert werden. Auch infrastrukturell will der Klub aufrüsten, etwa in der Nachwuchsakademie und im Trainingszentrum Lissfeld. Dort soll eine Kraftkammer eingerichtet werden.
Nach dem gestrigen Heimspiel gegen WSG Tirol stehen noch zwei Runden an. Am kommenden Wochenende geht es zu Absteiger Lustenau, ehe gegen Austria Wien die große Saisonfinalsause gefeiert werden soll. Aber nicht lange, denn nach dem Schlusspfiff ist vor dem Anpfiff. Geht es nach Peschek, soll die blau-weiße Erfolgsstory ein Fortsetzungsroman werden: „Das Buch ist sicher noch lange nicht fertig geschrieben.“
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