Mega-Förderband über Donau: Jetzt meldet sich ÖVP-Landesvize zu Wort

Mega-Förderband über Donau: Jetzt meldet sich ÖVP-Landesvize zu Wort
Das Millionenprojekt lässt im Bezirk Melk die Wogen hochgehen. Der Protest wird immer lauter.

Kaum ein Projekt sorgt derzeit in Niederösterreich für so große Aufregung wie jenes im Bezirk Melk. Es geht um ein Förderband, das im Nibelungengau über die Donau gespannt werden soll. 

Damit will das Hartsteinwerk Loja Material von Persenbeug-Gottsdorf nach Krummnußbaum (Bezirk Melk) transportieren. Von dort soll das Gestein auf Züge verladen und weggebracht werden.

Lange Zeit nur eine Vision, ist das Vorhaben in den vergangenen Monaten deutlich konkreter geworden. Fest steht bereits, dass für die Errichtung des 1,2 Kilometer langen Förderbandes keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist. Allerdings wären noch weitere Genehmigungsverfahren notwendig, um das Millionen-Projekt realisieren zu können.

Gemüter gespalten

In der Region gehen die Meinungen ob des Förderbandes auseinander. Vor allem in Krummnußbaum ist die Sorge groß, dass die Bevölkerung unter Lärm und Staubbelastung leiden könnte. ÖVP-Bürgermeister Bernhard Kerndler hat auch bereits angekündigt, gegen den ersten Bescheid des Landes vorgehen zu wollen. "Zudem hat ein Rechtsanwalt bereits mit Anrainern Kontakt aufgenommen, auch hier werden Beschweren formuliert", sagt Kerndler.

Auf der anderen Seite der Donau, in Persenbeug, sie man die Causa differenzierter. Hier hofft man, dass durch das Förderband der Lkw-Verkehr aus dem Hartsteinwerk reduziert werden könnte. Ein Argument übrigens, das auch immer wieder seitens des Unternehmens vorgebracht wird (der KURIER berichtete).

Mega-Förderband über Donau: Jetzt meldet sich ÖVP-Landesvize zu Wort

Hier soll das Förderband errichtet werden

Jetzt schaltet sich aber auch ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf in die Diskussion ein. 

"Bei diesem Projekt gibt es für alle noch etliche offene Fragen. Da viele verschiedene und umfangreiche Rechtsmaterien betroffen sein werden, ist auch der Ausgang der Verfahren völlig offen, vom Wasserrecht und Hochwasserschutz bis hin zum Landschaftsbild. Ich verstehe die Sorgen und Bedenken vieler Bürger und speziell von Bürgermeister Kerndler, sie sind absolut ernst zu nehmen“, sagt Pernkopf auf KURIER-Anfrage.

Bürgerinitiative spricht von "Skandal"

Eine Bürgerinitiative hat das Projekt ebenfalls schon auf den Plan gerufen. Diee ehemalige SPÖ-Landesrätin und nunmehrige Listen-Gemeinderätin Christa Kranzl ist die laute Stimme vieler Kritiker. Hunderte Bürger strömten kürzlich zu einem Treffen, um sich zu informieren. Dass für das Förderband keine UVP notwenig ist, sieht Kranzl als "Skandal".

 

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