Warum der Vormarsch der "Killerroboter" unaufhaltsam scheint

Warum der Vormarsch der "Killerroboter" unaufhaltsam scheint
Forscher betrachten die Entwicklung von autonomen Waffen als dritte Revolution der Kriegsführung nach Erfindung des Schwarzpulvers und der Nuklearwaffen. Österreich setzt sich für die Regulierung ein.

Am 26. September 1983 steht die Welt am Abgrund, die Menschheit vielleicht kurz vor der Auslöschung: Bei Oberstleutnant Stanislaw Petrow geht der Alarm los – das computergesteuerte sowjetische Frühwarnsystem zeigt den Start einer US-Atomrakete an. Das Protokoll sieht einen sofortigen Gegenschlag mit Nuklearwaffen vor. Petrow reagiert nicht. Der Computer meldet vier weitere Raketenstarts. Petrow bleibt hart, meldet Fehlalarm – ohne es genau zu wissen. „Das Schlimmste in dieser Nacht war, dass ich massive Zweifel hatte, ob meine Entscheidung richtig war", sagt er 23 Jahre später vor den Vereinten Nationen. Doch er sollte Recht behalten. Das Überwachungssystem hatte Reflexionen von Sonnenstrahlen fehlinterpretiert. Die Entscheidung Petrows, der Maschine zu misstrauen, rettete die Menschheit.

Albtraum der Frontsoldaten: Wenn der Tod aus der Luft kommt

In der Gegenwart könnte es jedoch bald passieren, dass Maschinen über Leben und Tod von Menschen entscheiden.

Ein Panzer, der automatisch auf jeden Menschen schießt, der einen Hut trägt, eine Drohne, die ohne menschliches Zutun jeden bewaffneten Menschen unter Feuer nimmt – auf dem Gebiet der autonomen Waffensysteme „LAWS" (Lethal Autonomous Weapons Systems), in den Medien meist „Killer-Roboter“ genannt, ist es in den vergangenen Jahren zu rasanten und bedenklichen Entwicklungen gekommen. Nicht zuletzt im Krieg in der Ukraine. Drohnen in der Luft, am Land, zu Wasser, werden in der Kriegsführung immer häufiger eingesetzt. Vor wenigen Wochen griffen russische Bodendrohnen ukrainische Stellungen an, feuerten Granaten – ehe sie von ukrainischen FPV-Drohnen zerstört wurden.

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