Romantiker Rangnick: Sein Ja zum ÖFB ist auch ein Auftrag

FUSSBALL: UEFA EM QUALIFIKATION / TRAINING
Der Teamchef beweist: Auch im modernen Fußball-Business ist noch Platz für Romantik. Die allein wird aber nicht reichen.
Andreas Heidenreich

Andreas Heidenreich

Wer die verfrühten Vollzugsmeldungen rund um Ralf Rangnick und die Bayern quer durch die meisten Medien verfolgt hat, muss zu dem Schluss kommen: Im Fußball-Business ist kein Platz mehr für Romantik.

Dass jemand nur in Erwägung ziehen würde, lieber Österreichs Nationalmannschaft zu trainieren als den FC Bayern – unvorstellbar. Dass ein gutes Gefühl und die richtigen Menschen im Umfeld mehr geben können, als Millionen auf dem Konto – naiv. Dass es Menschen gibt, denen ihr Commitment wichtiger ist als die eigene Vita – völlig absurd.

Ralf Rangnick ist einer der letzten Romantiker in diesem Business. Er hat die Vorstellungskraft, mit Österreich wirklich Großes zu schaffen und meint damit nicht etwa ein Halbfinale bei einer Europameisterschaft

Geht es nach ihm, sollen Highlights wie diese zur Regel und schlichte Teilnahmen nur Ausnahme werden. Er weiß aber auch: Romantik allein wird dafür nicht reichen. Das Bekenntnis des Teamchefs kann dem ÖFB einen Schub verleihen.

Umso mehr ist es sogleich aber auch ein Auftrag. Im Prater ist es höchste Zeit umzusteigen. Von der Liliputbahn auf einen Schnellzug. Dem Lokführer kann man vertrauen.

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