Was die Schulpartner vom neuen Bildungsdirektor erwarten
Bildungsdirektor Alfred Lehner hat offenbar einen günstigen Zeitpunkt zum Antritt seines neuen Jobs erwischt. Zumindest die Schulpartner sehen keine drängenden Probleme, die sie umgehend mit dem neuen Bildungsdirektor besprechen müssten.
Wie berichtet, hat der 62-jährige Südburgenländer am 1. Mai offiziell die Nachfolge von Heinz Zitz angetreten, der sich aus familiären Gründen zurückgezogen hat und nun wieder an der HAK Neusiedl/See unterrichtet.
Seine Pläne will der frühere Hauptschuldirektor von Markt Allhau, der zuletzt Mitarbeiter im Unterrichtsministerium war, kommende Woche präsentieren.
Aber was wollen die Schulpartner (Schüler, Eltern, Lehrer) vom neuen Mann an der Spitze der Bildungsdirektion, die für rund 32.800 Schülerinnen und Schüler sowie 4.200 Lehrerinnen und Lehrer an Landes- und Bundesschulen zuständig ist.
Überraschend wenig, wie ein Rundruf des KURIER ergibt.
Kilian Bschaiden, Landesschulsprecher für die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, weiß zwar von Problemen mit Schulbussen im Südburgenland, aber was die Schule selbst anbelangt, "funktioniert es im Burgenland relativ gut", sagt HTL-Viertklässler Bschaiden, der zur ÖVP-nahen Schülerunion gehört. Er habe Kontakt mit Schülervertretern anderer Bundesländer und da könne er sagen, dass die Schulen im Burgenland "voll okay" seien.
"Schade, dass Heinz Zitz gegangen ist", sagt Günter Braunstein, Vorsitzender des Landesverbands der Elternvereine im Burgenland. Das Verhältnis zwischen Verband und Bildungsdirektion sei "gut", so Braunstein, der auch auf Bundesebene aktiv ist. Deshalb wisse er, dass das Burgenland im Schulbereich "auf gutem Weg ist". Ob Sommerschule, Nachmittagsbetreuung oder andere Angebote - für Schulkinder werde von der Politik viel getan. Braunstein: "Es kommen auch gute Sachen aus dem Landhaus".
Braunstein will Lehner Zeit zum Einarbeiten geben und ist zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit mit dem neuen Bildungsdirektor so gut weitergeht, wie die mit Zitz geendet hat.
Ähnlich ist auch die Sicht der Lehrervertretung. Klar habe man immer wieder Themen, die es mit dem Bildungsdirektor zu besprechen gebe, sagt der Chef der Pflichtschullehrergewerkschaft, Manuel Sulyok.
Aber derzeit gebe es kein heißes Eisen, das man sofort schmieden müsse. Selbst in der heißen Phase der Anstellungen fürs kommende Schuljahr gebe es heuer kaum Funkenflug. Wie berichtet, dürfte es im Burgenland im Herbst - anders als in anderen Bundesländern - keinen Lehrermangel geben. Einzig in zweisprachigen Volksschulen kann es Engpässe geben.
Dass mit Lehner nach vielen Jahren wieder ein Pflichtschullehrer an der Spitze der Schulbehörde steht, findet Sulyok sogar ausgesprochen sympathisch, schließlich seien die Pflichtschulen im gesamten burgenländischen Bildungssystem der größte Bereich. Sulyok: "Lehner muss man das System nicht erst erklären".
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