Burgenland: Lehrermangel nur an zweisprachigen Volksschulen

An zweisprachigen Volksschulen wird Lehrpersonal gesucht, vor allem in den Bezirken Neusiedl und Eisenstadt.
Bis 16. April läuft die Frist für Bewerber an Pflichtschulen.

Dass Vorarlberg auf großflächigen Plakaten im Burgenland um Lehrerinnen und Lehrer geworben hat, ist erst ein paar Monate her. Jetzt sucht das Burgenland selbst wieder Lehrpersonal – aber in anderen Bundesländern „wildern“ muss die Bildungsdirektion in Eisenstadt nicht.

Seit 1. April läuft die Ausschreibung für die Anstellung an burgenländischen Pflichtschulen ab September 2024. Bewerben können sich ausgebildete Pädagogen und Quereinsteiger. 

Unterlagen, von der Geburtsurkunde bis zum Lehramtszeugnis, müssen bis 16. April über die Jobplattform der Bildungsdirektion elektronisch übermittelt werden (für mittlere und höhere Schulen läuft die Frist von 23. April bis 3. Mai).

Gewerkschaft fast einig

Anders als in anderen Bundesländern sei die Personalsituation im Burgenland „relativ stabil“, sagt Manuel Sulyok, roter Vorsitzender der Pflichtschullehrergewerkschaft. Im Wesentlichen gehe es darum, für Eventualitäten wie Versetzungen oder Karenzierungen vorzusorgen. Einen Lehrermangel gebe es im Burgenland jedoch keineswegs, allenfalls Engpässe bei naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik. 

Grundsätzlich stimmt diesem Befund auch Sulyoks Stellvertreter Helmut Gaal von den Christlichen Gewerkschaftern zu. „Es stimmt, dass wir alles abdecken können“, sagt Gaal. Aber nur um den Preis, dass auch Lehrerinnen und Lehrer in der Klasse stünden, die ihr Studium an der Pädagogischen Hochschule noch nicht ganz abgeschlossen haben.

Etwas anders ist die Lage an den zweisprachigen Volksschulen: Besonders in den Bezirken Neusiedl am See und Eisenstadt Umgebung bestehe Bedarf an zusätzlichen Lehrern, betont Karin Vukman-Artner, die in der Bildungsdirektion die Abteilung für das Minderheitenschulwesen leitet. Dass bald einige fertige Lehrerinnen und Lehrer die Pädagogische Hochschule verlassen, werde „für Entspannung sorgen“, hofft Vukman-Artner.

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