Denn Stolz möchte künftig auch in die „Gastronomie als letzte Bastion der Mineralwasserfirmen vordringen“, wie er sagt.
Und zwar mit Wasserspendern, die Gastronomen direkt an ihre Wasserleitung anschließen können sollen. Einmal installiert geben die Geräte, die optisch an Bierzapfanlagen erinnern, kaltes, heißes oder sprudeliges Wasser auf Knopfdruck aus.
System kommt noch 2024
In mehreren Hotels kämen ähnliche Systeme bereits zum Einsatz, so etwa bei Frühstücksbuffets. Künftig will Culligan mit seinem neuen Konzept auch Restaurants und Bars ansprechen. Die neuen Geräte sind bereits in 22 Ländern erhältlich, so etwa in Deutschland, Ungarn oder Australien. Hierzulande soll das Konzept noch heuer eingeführt werden.
Das erklärte Ziel sei, dass Lokale kein Mineralwasser mehr einkaufen müssten, sagt Stolz dem KURIER. Stattdessen sollen Restaurantgäste, die ein prickelndes Wasser bestellen, gefiltertes und gesprudeltes Wasser aus dem Wasserspender in einer Karaffe serviert bekommen.
"Gedanklicher Wandel" notwendig
Stolz ist optimistisch, dass dieses Konzept zukunftsträchtig ist. „Es muss nur ein gedanklicher Wandel stattfinden. Ein Wirt muss sich trauen, für Wasser in einer Karaffe fünf Euro zu verlangen, wie er es jetzt für eine Flasche Mineralwasser tut“, so Stolz.
Das Wasser aus dem Spender sei nachhaltiger als abgepacktes Wasser: „Mit unseren Wasserspendern braucht es kein Mineralwasser in Flaschen mehr. Und ohne Flaschen fällt weniger Verpackungsmüll an. So können Betriebe ganz einfach nachhaltiger werden“, sagt Stolz.
Den Preis des Wasserspender-Systems für Gastronomiebetriebe kann Stolz noch nicht nennen, der Einsparungseffekt gegenüber Mineralwasser in Flaschen sei für Gastronomen aber „extrem“.
3.000 bis 5.000 Euro
Zur Orientierung nennt er die Preise anderer Produkte des Unternehmens: Die leitungsgebundenen Wasserspender, die Culligan bereits jetzt im Angebot hat, können von Unternehmen und Privatkunden ab circa 50 Euro monatlich gemietet werden. In diesem Preis sind die Installation und regelmäßige Wartung des Geräts inkludiert.
Alternativ kann um 3.000 bis 5.000 Euro eine Multifunktionsarmatur gekauft werden. Diese wird statt eines Wasserhahns eingebaut und bringt dieselben Funktionen mit, wie die genannten Wasserspender.
Pfand steigert Nachfrage
Österreich ist im Vergleich kein einfacher Markt für Wasserspender. Während in anderen Ländern kaum jemand Leitungswasser trinkt, hat das Wasser hierzulande eine vergleichsweise gute Qualität und wird von vielen gerne getrunken. Trotzdem ist die Nachfrage nach Wasserspendern in Österreich steigend.
Um etwa 4 Prozent wächst der Markt laut Stolz jedes Jahr. Einen besonders positiven Effekt erwartet sich Stolz vom Pfand auf Einweg-Getränkegebinde wie Plastikflaschen und Dosen, das ab 2025 gelten soll.
„Wenn beispielsweise ein Betrieb seinen Mitarbeitern oder Kunden Wasser in Plastikflaschen zur Verfügung stellt, dann gibt er in Zukunft mit der Flasche auch das Pfand daran ab. Das geht ins Geld. Ich glaube, dass das Einwegpfand Wasserspender nur noch beliebter machen wird“, so Stolz.
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