Millionenpleite einer Bauträger-Firma
„Die Geschäftsführung nimmt zur Frage, ob eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts vorliegt, folgendermaßen Stellung: Es liegt keine Überschuldung vor. Die stillen Reserven in den Liegenschaften übersteigen das negative Eigenkapital. Weiters besteht eine positive Ertragserwartung. Es ergibt sich somit ein positiver Wert bei Bilanzierung zu Liquidationswerten. Dem Bilanzersteller wurde kein Auftrag zur Überprüfung der insolvenzrechtlichen Überschuldung im Sinne des §225 Abs. 1 UGB erteilt“, heißt es im Anhang zur Bilanz 2022 der SEG Stadterneuerungs- und Eigentumswohnungsgesellschaft m.b.H
Nun wurde über das Vermögen der SEG Stadterneuerungs- und Eigentumswohnungsgesellschaft m.b.H. mit Sitz in Wiener Neudorf ein Konkursverfahren eröffnet. Das bestätigt Venka Stojnic vom Verband Creditreform dem KURIER.
Das Unternehmen wurde 1957 gegründet und ist unter anderem im Bauträgergewerbe tätig. Laut Eigenantrag belaufen sich die Verbindlichkeiten auf rund 2.95 Millionen Euro. Im Jahr 2022 betrug der Bilanzverlust 3,92 Millionen Euro
Der Hintergrund
„Über das Vermögen des Unternehmens wurde bereits im Jahr 2006 ein Insolvenzverfahren eröffnet, welches nach der Annahme eines Zwangsausgleiches im Jahr 2008 rechtskräftig aufgehoben wurde. Danach wurden keine neuen Projekte mehr abgewickelt. Es wurden lediglich die bereits bestehenden Projekte fertiggestellt“, heißt es weiter. „Bei Kapitalbedarf wurden der Antragstellerin Darlehen gewährt. Da aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht absehbar ist, ob die gewährten Darlehen zurückgezahlt werden können, wurden Zahlungen dauerhaft eingestellt.“
Das Unternehmen beschäftigt keine Dienstnehmer. Laut Gläubigerliste sind fünf Gläubiger von der Insolvenz betroffen. „Die Antragstellerin stimmt bereits im Eigenantrag einer Unternehmensschließung zu“, so Creditreform.
Zum Insolvenzverwalter wurde der renommierte Anwalt Michael Lentsch bestellt.
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