Lokales

Campen ist ein eigenes Lebensgefühl – und dieses ist im Trend: Allein in Österreich wurden vergangenes Jahr 8,3 Millionen Übernachtungen gemeldet – so viele wie noch nie. Fast alle Bundesländer verzeichneten dabei ein Camper-Plus.

Besonders groß fiel dieses aber in Niederösterreich (+14,88 Prozent), Burgenland (+40,96 Prozent) und Wien aus, das sogar um 60,37 Prozent mehr Camper beherbergte als im Vorjahr.  Allerdings befindet sich Wien mit 104.222 Übernachtungen auf einem viel geringeren Niveau als die anderen Bundesländer.

Wer gedacht hätte, dass mit der Ausschreibung der Stelle des Klagenfurter Magistratsdirektors Ruhe ins Rathaus einkehren würde, lag falsch. 

Denn der von der SPÖ favorisierte Kandidat für den gewichtigen Posten, Jürgen Dumpelnik, hatte zwar zuerst noch eine politische Mehrheit hinter sich, hätte mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ und NEOS gewählt werden sollen - doch nun stolperte er über eine mutmaßliche Falschaussage.

Johannes Anzengruber ist tiefschwarzem Nährboden entsprungen. Die Großmutter des am 28. April zum Bürgermeister von Innsbruck gewählten 44-Jährigen war eine der ersten Frauen, die für die Tiroler ÖVP im Landtag saßen. Seine Eltern: Waren Almwirte am Fuße der Innsbrucker Nordkette, wie er über viele Jahre auch.

Etliche Unterstützer des Rebellen haben bäuerlichen Hintergrund, kommen aus Familien, die zum Teil über Generationen mit der Volkspartei verwachsen waren.

Der Schmittentunnel an der Pinzgauer Straße (B311) in Zell am See wird wegen der Sanierung der einsturzgefährdeten Decke am Südportal von 6. Mai bis voraussichtlich 29. Juni komplett gesperrt.

Komplette Sperre lässt sich nicht vermeiden

Nachdem in den vergangenen Wochen bereits oberirdisch die Bauarbeiten stattgefunden haben, werden diese ab kommenden Montag im Tunnel fortgesetzt, wie die Landeskorrespondenz am Freitag informierte. Eine Komplettsperre des Straßentunnels sei nicht zu vermeiden, hieß es.

Politik

Vor einem erwarteten Militäreinsatz hat Israels Armee mit der Evakuierung der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen begonnen. Das Militär rief die Einwohner des östlichen Teils der Stadt an der Grenze zu Ägypten am Montag dazu auf, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer zu begeben. Betroffen sind schätzungsweise 100.000 Menschen, wie ein Militärsprecher sagte. Sie wurden demnach per SMS, Telefon sowie mit Flugblättern und über arabischsprachige Medien informiert.

Israels Verteidigungsminister Joaw Gallant begründet den Militäreinsatz in Rafah mit der Ablehnung des Vorschlags für eine Waffenruhe im Gazastreifen durch die militant-islamistische Palästinenser-Organisation Hamas und der damit gescheiterten Freilassung einiger Geiseln aus der Gewalt der Extremisten. Dies habe er seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin in der Nacht mitgeteilt, erklärt Gallant.

Israels Premier Benjamin Netanjahu hat internationale Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen zurückgewiesen und auf das Selbstverteidigungsrecht seines Landes gepocht. Die Kritik sei nicht auf das Handeln Israels zurückzuführen, "sondern weil wir existieren, (...) weil wir Juden sind", argumentierte Netanjahu am Sonntag bei einer Zeremonie zum Holocaust-Gedenktag in der Gedenkstätte Yad Vashem. Er ortete einen "Vulkan des Antisemitismus", der weltweit ausbreche.

"Kein noch so großer Druck, kein Beschluss eines internationalen Forums wird Israel davon abhalten, sich zu verteidigen", sagte Netanjahu weiter. "Wir werden unsere völkermordenden Feinde besiegen. Nie wieder ist jetzt!" Sollte Israel gezwungen sein "alleine zu stehen, wird Israel alleine stehen", betonte der Chef eines rechtsreligiösen Regierungskabinetts. Mit Verweis auf die Verfolgung und Vernichtung der Juden im Zweiten Weltkrieg durch das "Deutsche Reich" sagte der israelische Regierungschef: "Während des furchtbaren Holocausts gab es wichtige Staatenlenker, die abseits standen. Die erste Lektion aus dem Holocaust ist deshalb: wenn wir uns nicht selbst verteidigen, wird uns niemand anders verteidigen." Der 74-Jährige ergänzte: "Heute stehen wir erneut Feinden gegenüber, die auf unsere Zerstörung aus sind." Proteste gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen, etwa bei den Protesten an Universitäten in den USA und anderswo gebe es, "weil wir Juden sind".

Die Regierung hat bei den Kosten für externe Dienstleistungen im vergangenen Jahr zugelegt. In Summe gaben die Ministerien noch einmal 32 Prozent mehr Geld aus, belegen laut NEOS die Beantwortungen parlamentarischer Anfragen. 

Abgefragt wurden Dienstleistungen für Strategie- und Politikberatung, Werbung, Marketing und PR, Rechtsberatung, sowie Kommunikations- und Medienberatung. Insgesamt gaben die Ministerien dafür 116,8 Millionen Euro aus. Im Jahr davor waren es 88,4 Millionen Euro.

Den größten Anstieg verbuchte Sport- und Kulturminister Werner Kogler (Grüne) mit einem Plus von 174 Prozent für Ministerien. Das Kanzleramt unter Karl Nehammer (ÖVP) gab hingegen 41 Prozent weniger aus, errechneten die Neos. Auch sonst regierten große Unterschiede zwischen Mehrausgaben und Einsparungen, je nach Ministerium. 

Seit er das Angebot von Einmalzahlungen bei Kollektivvertragsverhandlungen mit dem Satz "Damit können S' sch... gehen" quittiert hat, ist Reinhold Binder als Gewerkschafter einer breiteren Öffentlichkeit ein Begriff. 

Im KURIER-Interview spricht der Chef der Produktionsgewerkschaft PRO-GE, über die hohe Gewerkschafter-Quote im SPÖ-Parlamentsklub, die "rückwärtsgewandte Forderung" nach mehr Arbeit - und warum die Gewerkschaft die Krankenkasse wieder umbauen würde. 

KURIER: Herr Binder, erlebt die SPÖ kein Wahldebakel, werden Sie neben Beppo Muchitsch und Barbara Teiber als dritter Spitzengewerkschafter im Herbst ins Parlament einziehen. Übernimmt die Gewerkschaft demnächst den roten Parlamentsklub? 

Binder: Schauen wir uns den Nationalrat an: Da gibt’s Unternehmer, Beamte, Anwälte und andere Berufsgruppen, die alle sehr gut vertreten sind. Wir Gewerkschafter sind die Stimme der Arbeitnehmer, wenn Sie so wollen: Wir vertreten den Mittelstand – und das ist gut so.

Österreichs Milliardäre verdoppeln ihr Vermögen im Schnitt alle sieben Jahre. Das zeigt eine Studie der globalisierungskritischen NGO Attac. Dafür wurden Trend-Listen der 100 Reichsten von 2002 bis 2023 mit 207 Personen und Familien ausgewertet. Die "extreme Konzentration von Vermögen und Macht ist Gift für die Demokratie", resümiert Kai Lingnau von Attac Österreich. Auf Basis der Studie habe man ein Steuermodell ausgearbeitet, dass die Zuwächse der Reichsten stoppen soll.

Beginnend mit einem Steuersatz von 1 Prozent über 5 Millionen Euro (die reichsten 0,3 Prozent) steigt das Attac-Modell in 4 Stufen (zwei Prozent für Vermögen zwischen 50 und 100 Millionen und fünf Prozent für Vermögen bis zu einer Milliarde) bis auf 10 Prozent für Vermögen über 1 Milliarde Euro an. Eine niedrige Vermögensteuer von ein bis zwei Prozent könne "der aus dem Ruder laufenden Vermögenskonzentration" kaum entgegenwirken.

Modell soll jährlich 22 Milliarden Euro bringen

Durch dieses Modell könne der Staat laut Attac jährlich 22 Milliarden Euro einnehmen und den Anteil vermögensbezogener Steuern am gesamten Steueraufkommen von derzeit 1,4 Prozent auf etwa elf Prozent steigern - ein Wert, den etwa Kanada, Großbritannien oder die USA aufweisen.

Das Gesamtvermögen der zehn Reichsten sei zwischen 2002 und 2023 von 24 auf 110 Milliarden Euro, jenes der 100 Reichsten von 46 auf 212 Milliarden Euro angewachsen. 2002 gab es 11 Milliardäre und Milliardärinnen, 2023 waren es 49. Michael Tojner, Johann Graf, Georg Stumpf oder René Benko (dessen Vermögen sich freilich mittlerweile deutlich verringert hat) verzeichneten der Studie zufolge Vermögenszuwächse von mehr als 20 Prozent jährlich.

Weitere Meldungen

Ein defekter Geschirrspüler ist am Sonntag der Grund für eine Konzert-Unterbrechung in der Elbphilharmonie in Hamburg gewesen. Das kaputte Gerät im 13. Stock des Gebäudes sorgte dafür, dass ein Feueralarm ausgelöst wurde.

Wie ein Feuerwehrsprecher sagte, wurde daraufhin das laufende Konzert mit Dirigent Kent Nagano für etwa eine Stunde unterbrochen. Musiker und Besucher mussten zwischenzeitlich die Elbphilharmonie verlassen.

Zwei Jahre lang fand die Eishockey-Weltmeisterschaft im finnischen Tampere sowie in Helsinki bzw. Riga statt. Nichts gegen die eishockey-verrückten Städte, doch 2024 wird das Turnier der 16 weltbesten Nationen wieder eine Dimension erreichen, wie man sie vor Corona gewöhnt war. Ab Freitag geht es in der tschechischen Eishockey-Metropole Prag und in Ostrau mit der Vorrunde der 87. Titelkämpfe los.

Auf dem Eis werden sich wieder mehr Stars drängen als bei den vergangenen Turnieren. Das hat diverse Gründe. Zum einen waren in der abgelaufenen Saison die Spielpläne in den Top-Ligen nicht mehr so gedrängt und das Saisonende wie in der National Hockey League nicht so spät. So können heuer Spieler, die in der ersten Pay-off-Runde ausgeschieden sind, in Ruhe nach Europa reisen. Selbst für Stars, die in der zweiten Runde ausscheiden werden, zahlt sich bei Viertelfinalkandidaten noch eine WM-Teilnahme aus.

Das Wiener „Jazzland“, am 4. März 1972 eröffnet, ist eine Institution. Axel Melhardt, der „Wiens ältesten Jazzkeller“ unter der Ruprechtskirche mehr als ein halbes Jahrhundert geleitet hat, war mit seiner Frau Tilly dessen Seele und ein Original. In der Nacht auf Montag ist er kurz vor seinem 81. Geburtstag gestorben. 

Kaum bekannt ist, dass die Legende unter den Wiener Konzertveranstaltern am Anfang Jerry-Cotton-Romane und später Science-Fiction-Kurzgeschichten schrieb. Der Kino-Film „Benny Goodman Story“ war einst sein Schlüsselerlebnis, der Beginn einer lebenslangen Jazz-Leidenschaft, und sein Club in einem Ausläufer der Katakomben des Stephansdomes über Jahrzehnte das Spielfeld aller von Rang und Namen vor allem im traditionellen Jazz und Blues. Von George Benson bis Wynton Marsalis, Monty Alexander bis Joseph Bowie, Fatty George bis zum unvergessenen Art Farmer. Nur Joe Zawinul und Hans Koller fehlten, sie waren zu teuer. 

Melhardts persönlicher Favorit blieb der 1986 verstorbene Eddie „Lockjaw“ Davis, Starsolist bei Count Basie. Axel Melhardt hat Pionierarbeit geleistet und sagte: „Jazz muss man pflegen wie Klassik.“ Er bleibt unvergessen für seine Lebensleistung: Dafür gesorgt zu haben, dass die österreichische Jazzszene zu einem Begriff in der internationalen Jazzwelt geworden ist.

Die im mexikanischen Bundesstaat Baja California gefundenen Leichen dreier Männer, bei denen es sich wahrscheinlich um Surftouristen aus Australien und den USA handelt, weisen Behördenangaben zufolge Schusswunden an ihren Köpfen auf. Die Leichen hätten "alle ein Loch im Kopf, das durch ein Schusswaffenprojektil verursacht wurde", sagte Staatsanwältin Maria Elena Andrade am Sonntag.

Die Familien der drei seit Ende April vermissten Touristen trafen unterdessen zur Identifizierung der Leichen in Mexiko ein. Die australischen Brüder Callum und Jake Robinson und ihr Freund Jack Carter seien vermutlich bei einem verpfuschten Diebstahl ihres Pick-ups getötet worden, teilte Andrade mit. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden drei Verdächtige, zwei Männer und eine Frau, wegen ihrer mutmaßlichen Verwicklung in den Fall festgenommen. Einer der Festgenommenen hat Behördenvertretern zufolge eine Vorgeschichte an Gewalt-, Drogen- und Diebstahlsdelikten.

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