Rapid feiert Überraschung gegen Salzburg und lässt auch Sturm jubeln

Rapid feiert Überraschung gegen Salzburg und lässt auch Sturm jubeln
Die Hütteldorfer besiegen schwache Salzburger mit 2:0, die Grazer sind damit dem Titel nahe. Schockmomente gab es bei Querfeld und Schlager.

Der Rapid-Fan an sich muss ein besonders leidensfähiges Wesen sein. In der Liga gab es Pleite um Pleite, es blüht die schlechteste Heimbilanz der 50-jährigen Bundesligageschichte, im Cup folgte der finale Tiefschlag – dennoch kamen 18.100 Fans ins Stadion und machten schon beim Aufwärmen Stimmung für ihr angeschlagenes Team.

Am Ende wurde gejubelt, als wäre Rapid (und nicht Sturm) knapp vor dem Gewinn der Meisterschaft. Mit einem völlig überraschenden 2:0 gegen Salzburg holen die Hütteldorfer Platz vier zurück und geben den Grazern einen weiteren Schubs Richtung Titel.

Die schwachen Salzburger verlieren nach 19 Spielen wieder gegen die Grünen, die mit einer Not-Elf antraten. Zu den Fixausfällen (Cvetkovic, Kongolo, Auer), dem gesperrten Lang und den vier Langzeitverletzten kamen mit Oswald sowie Jansson noch die Ausfälle Nummer 9 und 10. Burgstaller und Grgic bissen die Zähne zusammen. Schick verteidigte erstmals seit einem halben Jahr von Beginn an, seine Routine war eine große Hilfe.

Schock bei Salzburg-Goalie Schlager

Neu war auch das 5-3-2-System, das gegen ideenlos angreifende Salzburger griff. Im Tor stand nicht Alexander Schlager, der mit Knieproblemen beim Aufwärmen w. o. geben musste. Timo Horn, lange Stammgoalie bei Köln, gab seine Premiere.

Nach elf ausgeglichenen Minuten kam es zu einer Szene wie aus einem Actionfilm: Konate war auf Querfeld gefallen und schlitzte mit dem Stollen das Knie des Teamverteidigers auf. Das Blut spritzte, im Stadion wurde es leise. Schick zog sein Trikot aus und legte es auf die Wunde. Die Mitspieler befürchteten das Schlimmste und bildeten einen Schutzkreis, wie einst die Dänen bei der EM 2021 um Eriksen.

Rapid - Salzburg 2:0 (0:0)
1:0 (51.) Grüll (Elfmeter), 2:0 (73.) Burgstaller.

Rapid: Hedl; Querfeld, Sattlberger, Hofmann; Schick (81. Vincze), M. Seidl (97. Kaygin), Grgic, Grüll, Kasanwirjo; Burgstaller (97. Zivkovic), Mayulu (93. Dursun).
Salzburg: Horn; Terzic, Baidoo, Pavlovic, Guindo; Bidstrup (78. Gourna-Douath), Diambou (65. Koita), Gloukh, Sucic (46. Forson); Nene (65. Simic), Konate.
Gelbe Karten: Querfeld, Schick, Hofmann; Gloukh, Pavlovic.

1. Sturm Graz 30 18 9 3 52:21 40
2. Salzburg 30 18 7 5 62:27 36
3. LASK 30 14 9 7 40:24 33
4. Rapid 30 10 12 8 46:32 25 
5. Hartberg 30 11 9 10 45:47 25
6. Klagenfurt 30 9 12 9 40:47 22

Nach längerer Behandlung konnte der 20-Jährige wieder aufstehen – wurde bejubelt, aber nicht ausgewechselt. Trainer Klauß wartete tatsächlich, bis Querfeld in der 20. Minute mit frisch genähter Wunde zurückkam. Das Stadion tobte. In der Zwischenzeit hatte Rapid durch Mayulu eine Kopfball-Chance, aber in Unterzahl auch einiges zu verteidigen. Bei der besten Möglichkeit verfehlte Sucic das Tor knapp (19.).

Nach der Pause traute sich Rapid wieder mehr nach vorne. Gloukh foulte Seidl, der Elfmeter war ebenso klar wie die Verwertung von Marco Grüll – 1:0 (51.).

Heikle Entscheidung beim 2:0

Grülls zweiter Treffer war abseits (56.). Salzburg reklamierte nach 73 Minuten Elfmeter, im Konter setzte sich Mayulu – er machte sein bestes Spiel für Rapid – durch und assistierte perfekt für Burgstaller. Diesmal hatte Rapid VAR-Glück, nach langem Check zählte der Treffer zum 2:0 auch. Salzburg hatte erst in Minute 92 durch Gloukh eine Chance – Hedl hielt die Null.

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