200 Jahre sind ein Tag

Was ist Zeit, fragte schon "Es war einmal der Mensch".
Georg Leyrer

Georg Leyrer

1.000 Jahre, singt Udo Jürgens in der Titelmelodie zu der sehr schlauen Geschichts-Kinderfernsehserie „Es war einmal der Mensch“, sind ein Tag.

Die Serie aus den 1970ern lebt nämlich von einer wunderbaren Idee: Von den Steinzeitmenschen bis in die Gegenwart zeigt sie immer dieselben Menschen; es gibt den weisen Alten, den Bösen, den Normalo, die alle Szenarien der Weltgeschichte miteinander durchspielen.

Jede Generation glaubt, sie erfindet die Welt neu. Aber der Mensch bleibt im Wesen der gleiche.

Morgen vor 200 Jahren erklang in Wien erstmals Beethovens Neunte Symphonie. Sie wissen, die mit „Freude, schöner Götterfunken“. 

Die Menschen im Publikum damals kannten kein Auto, kein Sushi, keine Fernsehserie. Die Musik aber sprach zu ihnen – so, wie sie bis heute zu uns spricht. Die Kunst widmet sich dem Wesen des Menschen, dem Teil von uns, der sich nicht ändert. In diesem Sinne: 200 Jahre sind ein Tag.

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