So wurden etwa in Gießhübl, direkt am Wiener Südrand, bereits mehr als 1.000 Euro pro Quadratmeter für ein Baugrundstück geboten.
Betriebsgrundstücke sind im Vergleich dazu regelrechte Schnäppchen. Sie kosten im Durchschnitt rund 222 Euro pro Quadratmeter in Mödling, Einfamilienhäuser etwa 3.700 und Eigentumswohnungen 3.450 Euro pro Quadratmeter.
„Reale Preisentwicklung“
Der vom Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder erstellte Immobilienpreisspiegel bilde dabei „die reale, marktnahe Preisentwicklung des Jahres 2023 ab“, betont Obmann Wild. Er zeige über die Daten der Statistik Austria (siehe Grafik oben) hinaus nicht die erzielbaren Preise für Einzelobjekte, vielmehr würden die Daten der Mitgliedsunternehmen ausgewertet und mit einem Spezialisten für Immobilienanalysen sowie Grundbuchsauswertungen abgeglichen. Im Preisspiegel 2024 seien daher „rund 11.000 Einzelwerte enthalten“, so Wild. Weshalb die Zahlen zum Teil deutlich über jenen der Statistik Austria liegen.
Ähnlich – wenn auch nicht ganz so – kostspielig wie in Mödling ist Wohnen demnach in anderen Wien-nahen Bezirken: Laut Wirtschaftskammer folgen Baden, wo durchschnittlich 461 Euro je Quadratmeter für Baugründe erzielt werden, Tulln mit 400 und Korneuburg mit 364 Euro.
Dass potenzielle Häuslbauer in Baden oder Korneuburg ebenfalls tief in die Tasche greifen müssen, war dabei keine Neuigkeit, sehr wohl markant verändert hat sich die Situation aber noch weiter südlich – und auch östlich. Denn: „Der Wiener Speckgürtel dehnt sich eindeutig aus“, attestiert Wild. Dies zeige eine deutlich gestiegene Nachfrage in den Bezirken Hollabrunn, Bruck an der Leitha und selbst in Neunkirchen.
Die Gründe dafür
Grund dafür seien „Verbesserungen des öffentlichen Nahverkehrs, die Möglichkeiten von Homeoffice und die vergleichbar günstigeren Preise zu Bezirken wie Baden, Mödling oder Tulln.“ Das mache auch weiter von der Bundeshauptstadt entfernte Regionen mittlerweile zunehmend attraktiver.
Dass die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegenen Immobilienpreise in Niederösterreich langsam wieder zum Sinkflug ansetzen, bestreitet der Experte. „Sie sind nicht gesunken und werden das wohl auch in absehbarer Zeit nicht tun“, ist Johannes Wild überzeugt. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis beim Kauf von Eigentumswohnungen im Erstbezug betrug 2023 in Niederösterreich 2.623 Euro netto. Das ist ein Plus von 3,75 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Bei Reihenhäusern waren es 1.626 Euro (+1,15 Prozent), bei Einfamilienhäusern 1.800 Euro (+1,69 Prozent).
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