„Das war ein Meilenstein-Erlebnis“, erinnert er sich. Denn der digital sichtbare Plaque bildet die Basis für die tatsächliche „Zahnbürste“ – den zweiten Halbmond, der anschließend im Mund platziert wird. Durch die Daten weiß das „Cleaning Device“ genau, wo und wie stark Verunreinigungen vorhanden sind. Und entfernt diese zielgerichtet binnen Sekunden.
Eine Versprechung, die schon andere Erfinder machten – man erinnert sich an die Amabrush, die groß gefeiert wurde und noch größer gescheitert ist. Und so viel verbrannte Erde hinterließ, dass kein Fördergeber mehr bereit war, das Thema Zahnhygiene anzugreifen, berichtet Kloibhofer. Dabei ist selbst die beste elektrische Zahnbürste, die es heute auf dem Markt gibt, nicht gut genug, sagt er.
Würden Sie in ein Flugzeug steigen, das nur zu 70 Prozent funktioniert?
„Macht man alles richtig, erreicht eine herkömmliche Zahnbürste nur 70 Prozent der Zahnoberfläche“, sagt Kloibhofer und fragt, ob man in ein Auto steigen würde, das nur zu 70 Prozent funktioniert. Oder in ein Flugzeug. Sein „e1“, an dem Forscher und Software-Entwickler jahrelang im Geheimen getüftelt haben und sogar von einem ehemaligen Philips-CEO (Stichwort Philips Sonicare) im Aufsichtsrat unterstützt wird, schafft über 99 Prozent. Karies könnte so für immer Geschichte sein.
Was den Unterschied macht? Die Sensoren. Eine elektrische Zahnbürste hat im Schnitt vier, eine Waschmaschine acht, so Kloibhofer. Der „e1“ soll über hundert haben – ein Grund für den stolzen Preis, der bei 2.400 Euro, exklusive verpflichtendes Monatsabo für Liquids und Aufsätze, liegt. „Wir wissen, dass das nicht für jedermann ist“, so der epitome-CEO. „Aber das liegt nicht daran, weil wir so eine große Marge beziehen. Wir wollen das Gerät früher oder später in der ganzen Welt anbieten.“
Anders gesagt: Der jetzige „e1“, der in Handarbeit gefertigt wird, ist nicht darauf ausgelegt, Gewinn zu erwirtschaften. „Sondern um in den nächsten Jahren den Siegeszug des e1 zu finanzieren.“ Der Plan lautet: Zuerst Deutschland für Europa, dann Amerika und dann Japan. „Wenn man die drei Märkte gekapert hat, ist man in einer guten Situation, etwas weltweit verbreiten zu können.“
Ab in den Wettbewerb
Doch zunächst braucht es die Zulassung als Medizin- und nicht nur als Konsumentenprodukt. Schließlich soll „e1“ neben Privatkunden auch Ärzten zugutekommen. „Der Prozess dauert zwölf bis 14 Monate, wenn wir keinen Einspruch vom Mitbewerb erhalten. Und der wird alles daran setzen, dass dieses Produkt so spät wie möglich auf den Markt kommt.“
Der Mitbewerb wird jedenfalls schon Wind davon bekommen haben, dass ein neuer Player im Spiel ist. Im März ging epitome mit seiner Erfindung publik, die Werbung im ORF läuft, im August öffnet ein Flagship-Store in der Wiener Innenstadt. Die ersten „e1“ können online vorbestellt werden. Quer durch Europa soll es bereits großes Interesse geben. Die verkaufte Stückzahl möchte man aber nicht preisgeben.
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