Transgender - Geschlechtsdysphorie
Transgender oder Transidentität bezeichnet, dass sich Menschen nicht oder nur teilweise mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Zu einer Geschlechtsdysphorie kommt es, wenn diese Nichtübereinstimmung psychisch belastend empfunden wird. Der aktuellste Diagnosekatalog der WHO, der ICD-11, enthält den Abschnitt "Conditions related to sexual health", in dem die Kategorie Geschlechtsinkongruenz enthalten ist. Diese umfasst eine ausgeprägte und beständige Nichtübereinstimmung zwischen dem erlebten und dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht.
Krankheitswert hat nicht das Transgender-Sein an sich, sondern ein eventuell damit einhergehender Leidensdruck. Menschen, die sich weder eindeutig mit dem männlichen noch eindeutig mit dem weiblichen Geschlecht identifizieren, bezeichnen sich als non-binär. Nicht alle, die eine andere Geschlechtsidentität empfinden als ihr zugewiesenes Geschlecht, streben eine körperliche Angleichung an dieses Wunschgeschlecht an.
Ursachen
Die Ursachen für Geschlechtsdysphorie sind nicht eindeutig geklärt. Diskutiert werden genetische Faktoren, hormonelle Einflüsse auf den Fötus in der Schwangerschaft, soziale und psychologische Einflüsse.
Pubertätsblocker
Die Medikamente zählen zur Gruppe der sogenannten GnRH-Analoga. Das sind synthetisch hergestellt Substanzen, die dem körpereigenen Hormon GnRH ähneln. Dieses regt ab der Pubertät die Ausschüttung der Geschlechtshormone an. Die Mittel blockieren die Bindungsstellen des GnRH im Gehirn, wodurch verhindert wird, dass in den Hoden das männliche Hormon Testosteron produziert wird bzw. in den Eierstöcken das Hormon Östrogen. Dadurch wird die Pubertät gestoppt. Dieser Prozess ist reversibel und soll Jugendlichen Zeit verschaffen, um zu überlegen, ob sie ihre körperlichen Geschlechtsmerkmale an ihr Wunschgeschlecht angleichen möchten oder nicht. Zudem wird unterdrückt, dass zum Beispiel biologisch männliche Jugendliche in den Stimmbruch kommen, was später, falls die Person sich für eine Transition entscheidet, zu Diskriminierung führen könnte.
Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen sind Stimmungsschwankungen, eine vorübergehend fehlende Zunahme der Knochendichte, ein langsameres Wachstum. Zudem haben die Medikamente Einfluss auf die Fruchtbarkeit, worüber Jugendliche ausführlich aufgeklärt werden.
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