Die Seele des „Jazzland“: Veranstalter Axel Melhardt gestorben
Das Wiener „Jazzland“, am 4. März 1972 eröffnet, ist eine Institution. Axel Melhardt, der „Wiens ältesten Jazzkeller“ unter der Ruprechtskirche mehr als ein halbes Jahrhundert geleitet hat, war mit seiner Frau Tilly dessen Seele und ein Original. In der Nacht auf Montag ist er kurz vor seinem 81. Geburtstag gestorben.
Kaum bekannt ist, dass die Legende unter den Wiener Konzertveranstaltern am Anfang Jerry-Cotton-Romane und später Science-Fiction-Kurzgeschichten schrieb. Der Kino-Film „Benny Goodman Story“ war einst sein Schlüsselerlebnis, der Beginn einer lebenslangen Jazz-Leidenschaft, und sein Club in einem Ausläufer der Katakomben des Stephansdomes über Jahrzehnte das Spielfeld aller von Rang und Namen vor allem im traditionellen Jazz und Blues. Von George Benson bis Wynton Marsalis, Monty Alexander bis Joseph Bowie, Fatty George bis zum unvergessenen Art Farmer. Nur Joe Zawinul und Hans Koller fehlten, sie waren zu teuer.
Melhardts persönlicher Favorit blieb der 1986 verstorbene Eddie „Lockjaw“ Davis, Starsolist bei Count Basie. Axel Melhardt hat Pionierarbeit geleistet und sagte: „Jazz muss man pflegen wie Klassik.“ Er bleibt unvergessen für seine Lebensleistung: Dafür gesorgt zu haben, dass die österreichische Jazzszene zu einem Begriff in der internationalen Jazzwelt geworden ist.
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