Stars im Anflug - warum die Eishockey-WM an Bedeutung gewinnt

Marco Rossi gegen Kanada
Am Freitag startet in Prag und Ostrau die Eishockey-WM. Die 87. Titelkämpfe ziehen wieder große Namen aus der NHL an.

Zwei Jahre lang fand die Eishockey-Weltmeisterschaft im finnischen Tampere sowie in Helsinki bzw. Riga statt. Nichts gegen die eishockey-verrückten Städte, doch 2024 wird das Turnier der 16 weltbesten Nationen wieder eine Dimension erreichen, wie man sie vor Corona gewöhnt war. Ab Freitag geht es in der tschechischen Eishockey-Metropole Prag und in Ostrau mit der Vorrunde der 87. Titelkämpfe los.

Auf dem Eis werden sich wieder mehr Stars drängen als bei den vergangenen Turnieren. Das hat diverse Gründe. Zum einen waren in der abgelaufenen Saison die Spielpläne in den Top-Ligen nicht mehr so gedrängt und das Saisonende wie in der National Hockey League nicht so spät. So können heuer Spieler, die in der ersten Pay-off-Runde ausgeschieden sind, in Ruhe nach Europa reisen. Selbst für Stars, die in der zweiten Runde ausscheiden werden, zahlt sich bei Viertelfinalkandidaten noch eine WM-Teilnahme aus.

Ein weiterer Grund für die bei den Spielern gestiegene Attraktivität der WM ist, dass die NHL im Gegensatz zu den vergangenen beiden Olympischen Spielen 2026 eine Unterbrechung überlegt, damit die NHL-Profis teilnehmen können. Außerdem plant die NHL, den World Cup of Hockey wiedereinzuführen. Das war ein prestigeträchtiges Turnier der NHL für die acht Top-Nationen der Welt. 2025 findet ein Testbewerb mit vier Teams statt. Damit steigt auch der Druck: Spieler, die bei den ganz großen Turnieren dabei sein wollen, können sich auch mit einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Tschechien empfehlen.

Kanadas Next-Superstar Connor Bedard in Wien

Kanadas Next-Superstar Connor Bedard in Wien

Die Zusagen

Auch wenn natürlich die russischen Stars um Alex Owetschkin nicht spielen dürfen und noch nicht alle Teams ihre Kaderlisten öffentlich gemacht haben, dürfen sich die Eishockey-Fans auf einige große Namen freuen.

Schwedens Erik Karlsson

Schwedens Erik Karlsson

Einer, der in den vergangenen Jahren regelmäßig in den Schlagzeilen war, ist Connor Bedard, der am Sonntag mit Team Canada in Wien gegen Österreich testete. Der 18-Jährige von Chicago wird im nächsten Jahrzehnt die NHL prägen, wie es bisher nur Legenden wie Wayne Gretzky, Mario Lemieux oder Sidney Crosby taten. Letztgenannter war übrigens als Teamkollege von Bedard in Wien und nächste Woche in Prag erwartet worden. Doch der 36-Jährige sagte ab.

Dafür haben die Schweden laut ersten Nennungen ein Team, das um Gold spielen sollte. Erik Karlsson (Pittsburgh) zählte über Jahre hinweg zu den besten Verteidigern der Welt, dazu kommen Rasmus Dahlin (Buffalo) sowie Weltmeister und Stanley-Cup-Champion Victor Hedman (Tampa Bay).

Ottawa-Kapitän Tkachuk trifft nicht nur das Tor

Ottawa-Kapitän Tkachuk trifft nicht nur das Tor

Die USA, sonst eher mit Talenten bei der WM, schickt eine Mannschaft ins Rennen, die um die Medaillen mitreden wird. Einer der Stars ist Ottawa-Kapitän Brady Tkachuk, 37-facher Saisontorschütze in der NHL.

Einer der Großen ist auch 108-Kilo-Mann Juraj Slafkovský bei der Slowakei. Der 20-Jährige spielte zuletzt in Montreal seine dritte Profi-Saison und kam in der NHL auf 20 Tore und 30 Assists.

Vizeweltmeister Deutschland musste eine schmerzliche Absage hinnehmen. Star-Verteidiger Moritz Seider verhandelt mit Detroit über eine lukrative Vertragsverlängerung, eine WM-Teilnahme war ein zu großes Risiko.

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