Darauf freut sich NHL-Star Rossi: "Auf die Familie und ein Schnitzel"
Es herrscht viel Verkehr vor dem Tor, wenn Österreichs Eishockeyteam in Kagran trainiert. Speziell die Angriffsreihen sind heuer sehr gut besetzt und geben Hoffnung auf eine erfolgreiche Weltmeisterschaft (ab 11. Mai) in Prag.
Aus diesem offensiv-Kollektiv sticht ein Spieler noch heraus: Marco Rossi, 22, absolvierte bei Minnesota seine erste gesamte Saison in der National Hockey League und kommt mit jeder Menge Selbstvertrauen nach 21 Toren und 19 Assists zum Nationalteam. Nach der ersten lockeren Einheit am Donnerstag sprach Rossi über eine aufregende Saison.
„21 Tore sind sehr gut. Aber ich bin jemand, der sagt, ich hätte mehr machen müssen. Ich bin nicht zufrieden damit“, sagt Rossi. Daher gibt es von ihm und von seinen Trainern neue Vorgaben. „Ich will meinen Schuss verbessern, schneller und kräftiger werden.“ Das war auch im vergangenen Sommer das Ziel. 2023 verbrachte er erstmals die spielfreie Zeit in Nordamerika, um sich NHL-fit zu machen. Damals habe er einen großen Schritt nach vorne gemacht, heuer werde er wieder ähnlich arbeiten. „Du kannst nie zu stark oder zu schnell sein“, sagt der Vorarlberger lächelnd.
Mit der Tatsache, dass sein Vertrag nach der kommenden Saison ausläuft, will er sich nicht beschäftigen. „Natürlich wäre es einfacher, wenn bald alles unterschrieben wäre.“ Sein Fokus liege aber nur auf seinem Spiel.
Das in Minnesota gewonnene Selbstvertrauen soll auch dem Nationalteam weiterhelfen. „Ich habe natürlich mehr Erfahrung jetzt und kann mehr davon weitergeben. Aber ich bin nur einer von 20. Wir brauchen jeden Einzelnen, wenn wir gewinnen wollen.“
Rossi spricht dabei vor allem die Einstellung an. Das Nationalteam solle sich selbst mehr zutrauen. „Ich weiß jetzt mehr, wie man gegen die Top-Nationen spielen muss. Natürlich sind das super Spieler und sie wollen auch immer gewinnen. Unser Mindset muss aber sein, dass wir auch gut sind und da mithalten wollen. Es ist ein Problem, wenn du im Kopf hast, dass der Gegner besser ist.“
Beim Start will Rossi das gute Gefühl holen
Umso wichtiger für Rossi wird das allererste Spiel am 11. Mai gegen Dänemark sein. Eine Nation, die Österreich vor 20 Jahren überholt hat und gegen die es seither bei WMs regelmäßig Niederlagen gab. „In einem solchen Turnier ist der Spaß im Team sehr wichtig. Dann redet man mehr und alles wird leichter. Dafür brauchen wir einen guten Start, um dieses gute Gefühl zu bekommen.“
Bevor es am Mittwoch nach Prag geht, findet am Sonntag in Wien noch der ultimative WM-Test statt. Rekordweltmeister und Titelverteidiger Kanada sorgt für eine ausverkaufte Steffl-Arena und ein Eishockey-Spektakel mit 7.000 Fans.
Mit dabei sind auch Rossis Familie und viele Freunde. „Das wird richtig cool. Es werden viele Leute von mir da sein.“
Am Sonntag kommt es zum Wiedersehen mit dem Ex-Coach
Beim Spiel kommt es auch zu einem Wiedersehen mit einem für Rossi sehr wichtigen Trainer. André Tourigny coachte Rossi in seiner Zeit in der Ontario Hockey League, jetzt ist er kanadischer Teamchef. In seiner letzten Saison machte Rossi 120 Scorerpunkte. „Es gab Spiele, in denen ich vier Punkte gemacht habe. Er hat mir aber dennoch gesagt, was ich besser machen muss. Er war sehr, sehr streng. Er ist ein super Trainer. Er hat mich immer angespornt besser zu werden.“
Den weltbesten 18-Jährigen werden die Eishockeyfans am Sonntag auch sehen können. Denn mit Kanada kommt Connor Bedard, der als Teenager in seiner ersten Saison mit Chicago auf 61 Scorerpunkte kam.
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