Die internationale Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ist heuer unter dem Thema "Recht und Gerechtigkeit" gestanden. Mauthausen Komitee Österreich-Vorsitzender Willi Mernyi nahm dabei - ohne FPÖ-Chef Herbert Kickl zu nennen - wohl auf ein umstrittenes Zitat aus dessen Zeit als Innenminister Bezug, wonach das Recht der Politik folgen müsse: "Die Nazis suchten ein Rechtssystem, in dem sich ihre Ideologie widerspiegelte. Das Recht richtete sich nach der Politik."
Die weltweit größte KZ-Befreiungsfeier wird traditionell jedes Jahr von zahlreichen internationalen Delegationen und Vertretern aus Politik und Gesellschaft besucht, die am Sarkophag am ehemaligen Appellplatz Kränze niederlegen und der Opfer gedenken. Die Moderatorinnen Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner erinnerten daran, dass rund 200.000 Menschen im KZ Mauthausen und seinen über 40 Nebenlagern inhaftiert, gequält und rund die Hälfte von ihnen ermordet wurden. "All das war damals geltendes Recht." Am 7. Mai 1945 wurde das KZ durch die 11. Panzerdivision der Dritten US-Armee befreit.
Viele Regierungsmitglieder und Präsident vor Ort
Das offizielle Österreich war am Sonntag durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Innenminister Gerhard Karner und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (beide ÖVP) sowie Justizministerin Alma Zadic, Sozialminister Johannes Rauch und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (alle Grüne) vertreten, ebenso nahm der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) am Gedenkzug teil, zahlreiche Vertreter von Nationalrat, Bundesrat, von ÖVP, SPÖ, Grünen, NEOS und KPÖ, der Religionsgemeinschaften und internationale Gäste aus den Herkunftsländern der Opfer erwiesen diesen die Ehre.