Integrationsexpertin über Leitkultur: "Es geht um Würde und nicht um Ehre"

Integrationsexpertin über Leitkultur: "Es geht um Würde und nicht um Ehre"
Wer nach Österreich komme, solle sich überlegen, auf was er sich einlasse, findet Integrationsexpertin Emina Saric. Dafür brauche es aber auch hier einen Grundkonsens über eigene Werte.

Dass die von der Bundesregierung angestoßene Leitkulturdebatte so kritisch aufgenommen wurde, stört die aus Bosnien stammende Grazer Geschlechterpädagogin. Was sie zu den Kalifat-Schreiern und ihrer eigenen Integrationsgeschichte sagt.

KURIER: Was soll das sein, eine österreichische Leitkultur?

Emina Saric: Ich würde den Begriff nicht verwenden. Spannender fände ich „Leitbild“ oder „Leitgedanken“. Jede Organisation hat ja ein Leitbild als Orientierungshilfe, also: „Wo befinden wir uns und mit welchen kulturellen Merkmalen?“

Und wo befinden wir uns?

Österreich hat eine lange Migrationsgeschichte und Erfahrung mit Flüchtlingskrisen. Ich nehme aber jetzt das Bedürfnis nach einer Besinnung oder einer neuen Aufklärung wahr. Man sollte den Wunsch, darüber zu sprechen, ernstnehmen.

Viele fühlen den Kern der christlichen österreichischen Kultur bedroht, weil eine stärkere Religion wie der Islam einzieht.

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