Anfang Mai ist Schluss. Dann schließen die Notschlafstellen für Obdachlose, die die Stadt Wien den Winter über zur Verfügung stellt. Das heißen nicht alle gut: Die Initiative „Sommerpaket“ – ein Zusammenschluss aus Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern – sowie die Wiener Grünen sprechen sich für eine ganzjährige Öffnung dieser Quartiere aus. Das wird vorerst aber wohl nicht geschehen. Stattdessen gibt es heuer erstmals eine Alternative.
Der stadteigene Fonds Soziales Wien (FSW) eröffnet heuer erstmals ein Nachtzentrum. Dabei handelt es sich um einen Ort, der ähnlich einem Tageszentrum, niederschwellige Aufenthaltsmöglichkeiten bietet. Fixe Schlafplätze gibt es zwar nicht, Ruheräume und Liegeflächen seien aber vorhanden, heißt es vom FSW. Rund 50 Personen gleichzeitig finden in dem neuen Nachtzentrum Platz. Das Klientel könne also auch während der Nacht kommen und gehen.
Attacken auf Obdachlose als Anlass
Erstmals notwendig wurde das nächtliche Angebot während der warmen Monate im vergangenen Jahr. Damals mussten aufgrund der Messerattacken auf Obdachlose recht rasch Notschlafstellen geschaffen werden. Aus der Notsituation heraus ist nun etwas Dauerhaftes entstanden: „Wir haben gesehen, dass es bei der Zielgruppe Bedarf an nächtlichen Aufenthaltsorten gibt“, sagt eine Sprecherin des FSW.