Die SPÖ hat nach einigem Überlegen eine Bundesliste für die Nationalratswahl gefunden. Der heute vorgelegte Personalvorschlag fand im Präsidium einstimmig Anklang, wie Parteichef Andreas Babler berichtet. Er selbst führt das Kandidatenfeld vor der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures und FSG-Chef Josef Muchitsch an.
Auf Kampfmandate platziert wurden der Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Paul Stich der jüngste Kandidat und der Chef der LGBTIQ*-Organisation SoHo Mario Lindner.
"Wir sind bereit für eine Richtungsentscheidung", so Babler nach der Tagung der Gremien am Freitag. Die Bevölkerung verdiene sich - wie in einer Partnerschaft - von der Politik, dass ihr mit Respekt begegnet wird, dass Rechte und Pflichten wahrgenommen werden, dafür trete die SPÖ ein und bei der Wahl an. Die Liste sei "kein Selbstzweck", so Babler - umso mehr freue ihn das einstimmige Votum. Zudem: "Wir haben die jüngste SPÖ-Liste mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren", so Babler. Es sei die jüngste in der Geschichte der Partei. Dass er keinen Gestaltungsspielraum bei der Listenerstellung gehabt habe, findet der SPÖ-Chef auf Nachfrage nicht. Er habe Freiräume genutzt, Akzente gesetzt., er wolle die Diskussion darüber auch "nicht überbewerten".
Formal beschlossen wird sie am Samstag bei einem "kleinen Parteitag“, dem sogenannten Bundesparteirat, vor 360 Delegierten und ebenso vielen Gästen. Stattfinden wird der "kleine Parteitag" in Wieselburg (NÖ). Dort werden auch die Länderlisten angenommen.
Gerechnet wird damit, dass die SPÖ in etwa fünf Mandate über die Bundesliste erringt, ein sechstes könnte noch drinnen sein. Das erste davon geht an Parteichef Andreas Babler, der in Niederösterreich nicht aufgestellt wurde und somit das Bundesmandat braucht. Dagegen benötigen die auf Platz zwei (Doris Bures/Wien), vier (Frauenchefin Eva Maria Holzleitner/Oberösterreich) und fünf (Klubobmann Philip Kucher/Kärnten) vorgesehenen Kandidaten keinen Bundessitz, da sie in den jeweiligen Ländern abgesichert sind. Kucher bezeichnet Babler als "Buddy", Holzleitner als eine der Kämpferinnen für Frauenrechte. Ehe er mit der Liste fortfährt, lässt Babler wissen, womit er bei der Wählerschaft reüssieren will.
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