Mankers Containerdorf auf "willhaben": Posse am Semmering vor Ende
Die letzte Klappe im Streit um Paulus Mankers wenig ansehnliche Schiffscontainer ist gefallen. Das leidige Kapitel scheint am Semmering seit dieser Woche zu Ende zu gehen.
Am Donnerstag wurden einige der Stahlkolosse nach einem langen Behördenstreit mit Kran und Tieflader vom Areal des Südbahnhotels abtransportiert. Der behördliche Abbruchbescheid durch die Gemeinde und die Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen war zuvor monatelang ignoriert worden.
Theaterregisseur Paulus Manker hatte zwölf Schiffscontainer voll mit Requisiten und Technik für sein Bühnenepos "Alma – Show Biz ans Ende“ im April 2023 vor dem Eingang des Südbahnhotels gestapelt.
Zum Zweck des "Ein- und Ausräumens der Requisiten für die Theaterproduktion“ hatte die Gemeinde die Aufstellung ursprünglich für kurze Zeit genehmigt, bestätigt Bürgermeister Hermann Doppelreiter.
Bekanntlich eskalierte danach die Lage und die stählernen Ungetüme blieben einfach stehen – zum Leidwesen der Gemeinde und der Südbahnhotel Kultur GmbH.
Juristen waren gefragt
Mitte Mai hatte man am Semmering genug von den Scharmützeln. Die Gemeinde ersuchte die Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen um Vollstreckung des Abbruchbescheides. Das Vorhaben scheiterte jedoch, weil sich Manker als "ortsabwesend“ gemeldet hatte und keine Behördenbriefe annahm.
Anfang Juli wurde der Südbahnhotel Kultur GmbH das Treiben schließlich zu bunt. Das historische Hotel dient als Kulisse für begleitende ORF-Dreharbeiten rund um die Übertragung des 2025 Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker in über 90 Länder.
Sicht auf das Hotel verstellt
Allerdings verstellten die Schiffscontainer den TV-Kameras die Sicht. Die Verantwortlichen des Hotels ließen daraufhin die zwölf Meter langen Container auf eigene Kosten auf einen Parkplatz am Hotelareal bringen.
Am Donnerstag fuhren auf dem Gelände überraschend Tieflader vor.
Container auf willhaben zum Verkauf
Mehrere Stück der zwölf Meter langen Seecontainer stehen seit dem 3. Juli auf dem Online-Marktplatz "willhaben" zum Preis von 1.000 Euro pro Stück zum Verkauf. Anscheinend hat Paulus Manker dafür Interessenten gefunden.
"Mehrere Container von Herrn Manker wurden diese Woche abtransportiert“, hieß es bei der Gemeinde Semmering. Wie Bürgermeister Hermann Doppelreiter bestätigt, waren am Freitag noch vier Stück vor Ort, die anderen wurden weggebracht.
Millionenpublikum vor dem TV
Die Aktion dürfte im Auftrag des Regisseurs erfolgt sein. Eine behördliche Zwangsmaßnahme war es definitiv nicht.
Die Dreharbeiten für die Begleitproduktion des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker haben in der Zwischenzeit stattgefunden. In der Region sieht man es als große Chance, dass der Semmering weltweit vor einem Millionenpublikum in ein tolles Licht gerückt wird.
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