Mankers Container gefährdeten TV-Dreh für das Neujahrskonzert
Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wird alljährlich live in über 90 Ländern übertragen. Ein Millionenpublikum verfolgt das glanzvolle Kulturereignis rund um den Globus.
Ausgerechnet zwölf wenig ansehnliche Schiffscontainer drohten auf dem Semmering die begleitende TV-Produktion des ORF rund um das Neujahrskonzert zunichte zu machen. Gedreht werden soll für einen Film in der Konzertpause und begleitende Sequenzen unter anderem vor der historischen Kulisse des Südbahnhotels und im Komplex selbst.
Allerdings stapelten sich die Stahlkolosse des streitbaren Regisseurs Paulus Manker und seiner frenetisch gefeierten Theaterproduktion „Alma – Show Biz ans Ende“ bis zu zehn Meter hoch vor dem Hoteleingang.
Behörde zahnlos
Ein TV-Dreh war daher unmöglich, die Container stehen zu sehr im Weg herum, hieß es von den Fernsehproduzenten. Obwohl seit Monaten ein behördlicher Abbruchbescheid für die Container besteht, konnten weder die Gemeinde noch die Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen diesen bislang vollstrecken.
Paulus Manker führt nämlich die Behörden gekonnt an der Nase herum, weiß auch der Semmeringer Bürgermeister Hermann Doppelreiter (ÖVP) aus eigener Erfahrung. In dem er sich bis Ende Juli "ortsabwesend“ gemeldet hat, kann dem bekannten Theatermacher kein Behörden-Schriftstück zugestellt werden.
Seine zwölf Schiffscontainer sind deshalb auch seit einem Jahr der "optische Schandfleck“ des heilklimatischen Höhenluftkurortes, heißt es in der Gemeinde.
Container wurden verlegt
Die Verantwortlichen des Südbahnhotels wollten dem wenig ruhmreichen Theater nicht länger tatenlos zusehen. Es ging vor allem darum, die ORF-Produktion für das Neujahrskonzert am 1. Jänner 2025 zu retten, wie es heißt.
Deshalb gab die Südbahnhotel Kultur GmbH den Auftrag, die Container entfernen zu lassen. Am vergangenen Wochenende fuhren Spezialfahrzeuge auf um sie vom Eingangsbereich des Hotels auf ein anderes Grundstück in der Nähe zu verbringen.
"Das alles auf Kosten der Südbahnhotel Kultur GmbH“, wie ein Sprecher bestätigt. Die Rede ist von einigen Tausend Euro Aufwand.
Doppelreiter hofft, dass damit endlich Ruhe am Semmering einkehrt und man wegen Mankers "Eskapaden“ nicht ständig in die Schlagzeilen gerät. Die Dreharbeiten für die Begleitproduktion des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker sieht man am Semmering als große Chance, dass die Region weltweit vor einem Millionenpublikum in ein tolles Licht gerückt wird.
Durch den Abtransport stehen die Schiffscontainer auch den Besuchern des heurigen Sommertheaters im Südbahnhotel nicht mehr im Weg herum. Am 13. Juli startet das Programm mit dem Stück „Geliebte Muse“.
Nun bleibt abzuwarten, wie die Alma Theaterproduktion GmbH von Paulus Manker reagiert. Laut eigenen Angaben befinden sich noch jede Menge Requisiten in den Containern versperrt.
Bei allem Erfolg und dem medialen Echo, das die Alma-Produktion der Region gebracht hat, hätte man sich das drauf folgende Fiasko gerne erspart, heißt es in der Gemeinde.
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