Alexandra Föderl-Schmid kehrt zur "Süddeutschen Zeitung" zurück
Die österreichische Journalistin und Ex-Standard-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid (53) kehrt in die Redaktion der Süddeutschen Zeitung (SZ) zurück. Wie es am Donnerstag in einer Aussendung heißt, werde sie ab September als Nachrichtenchefin arbeiten, aus der Chefredaktion scheide sie auf eigenen Wunsch aus. Den Newsdesk wird sie gemeinsam mit Jens Schneider leiten.
Förderl-Schmid war im Februar mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert worden. Diese betrafen einerseits ihren Umgang mit der Zitierung von Quellenmaterial in journalistischen Texten und andererseits ihre Dissertation. Der "Plagiatsjäger" Stefan Weber hatte - im Auftrag des rechtspopulistischen Portals Nius, wie sich herausstellte - die an der Universität Salzburg eingereichte Arbeit überprüft und nach eigener Darstellung "Plagiatsfragmente" geortet. Förderl-Schmid stellte nach den Vorwürfen ihre Funktion als stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung mit 5. Februar ruhend und bat die Uni Salzburg, ihre Doktorarbeit auf die entsprechenden Anschuldigungen zu prüfen. Kurz darauf wurde bekannt, dass Föderl-Schmid vermisst werde, einen Tag später wurde die gebürtige Oberösterreicherin lebend gefunden.
Kein Fehlverhalten festzustellen
Anfang April lag schließlich das Ergebnis der Überprüfung ihrer Dissertation durch die Uni Salzburg vor: Demnach war "kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten" festzustellen. Im Mai folgte auch das Gutachten der Süddeutschen Zeitung, die eine externe Kommission eingesetzt hatte. Föderl-Schmid habe zwar mitunter gegen journalistische Standards verstoßen, von einem Skandal sei man aber weit entfernt, so SZ-Chefredakteur Wolfgang Krach damals.
"Gemeinsam mit der Redaktion freuen wir uns darauf, wieder eng mit Alexandra Föderl-Schmid zusammenzuarbeiten", so die beiden SZ-Chefredakteure Krach und Judith Wittwer. Alexandra Föderl-Schmid erklärte laut Aussendung: "Ich freue mich, wieder in die Redaktion zurückzukehren."
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