Kulturka

„Kulturka“ ist die heimische Kultur auch – im Wahlkampf.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Einst war im Sommer nicht viel los. Damit aber die Erinnerung an die Politikergesichter nicht so rasch verblasse wie die Mathekenntnisse der Schüler in den Ferien, hat sich die Tradition herausgebildet, dass die Spitzenpolitik Kulturfestspiele eröffnet. Und weil etwas, das es einmal gibt in diesem Land, nie wieder abgeschafft wird, ist das bis heute so geblieben, auch wenn im Sommer längst kein Loch mehr zu füllen ist.

Bei den Salzburger Festspielen gab es also wieder Politikerreden. Und eine Festrednerin: Nina Chruschtschowa, Urenkelin des Ex-KP-Parteichefs Nikita Chruschtschow. Die sagte, dass despotisch Herrschende keine Kultur wollen, sondern nur „kulturka“, ein Schrumpf-Kulturlein also, das ihr eigene Kleinheit widerspiegelt.

„Kulturka“ ist die heimische  Kultur  auch – im Wahlkampf. Da spielen Kunst und Kultur (abseits der Leit-) keine Rolle mehr. Echte kulturpolitische Ansagen  muss man mit der Lupe suchen. Trotzdem: Schöne Festspiele!

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