Olympia anno dazumal: Zeus und die starken nackten Männer

Olympia anno dazumal: Zeus und die starken nackten Männer
Kult und Sport waren in der Antike untrennbar verbunden. Gleichzeitig hatte das altertümliche Kräftemessen wohl viele Parallelen zum Heute.

Nackt, braun gebrannt, ölglänzend – so schreiten sie durch den 36 Meter langen Tunnel. Es ist Hochsommer, der zweite Vollmond nach der Sonnwende. Im Stadion von Olympia johlen die Massen den Athleten zu. Die haben zuvor Graffitis in die Gänge geritzt: „Niko“ (ich gewinne, griechisch) schrieb um 340 v. Chr. einer in den Stein – die Hoffnung aller.

Olympia gebar Helden, die mit Getreide, Blüten und Kräutern beworfen wurden – Konfetti auf antik. Sieger waren steuerbefreit und hatten Logen im Theater. Der Sport hatte in der griechischen Antike wohl einen ähnlichen Stellenwert wie heute.

Alles begann mit Götterverehrung – und einem alten Kultplatz beim markanten Kronoshügel, erzählt die Archäologin der Akademie der Wissenschaften Birgitta Eder, die selbst in Olympia gearbeitet hat. Hier wurde Zeus, der Gott des Kampfes, verehrt. „In der Antike waren die Spiele anders als heute nicht Selbstzweck. Sie sind Teil des großen Zeus-Festes mit kultischen Festmahlen und Opfern. Die Wettkämpfe müssen schon in den Anfängen etwas sehr Cooles gewesen sein“, sagt sie und vermutet, dass am Beginn – im 11. Jahrhundert v. Chr. – das Wagenrennen stand. „Ich könnte mir vorstellen, dass die Leute schon damals begonnen haben, ihre Fahrkünste untereinander zu messen“, mutmaßt die Forscherin, die sich intensiv mit den Anfängen von Olympia beschäftigt hat.

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