Die Zeiten sind riskant wie lange nicht
Volle Auftragsbücher, hohe Umsätze und im Vergleich zu heute deutlich niedrigere Kosten sind Relikte aus vergangenen Tagen. Wo sind die Zeiten hin, als fast zwei Drittel der heimischen Unternehmen mit ihrer Geschäftslage zufrieden waren und die Aufträge kaum abarbeiten konnten? Der zwischenzeitliche Aufschwung nach der ersten Corona-Phase hat angesichts multipler Krisenszenarien mittlerweile zu einer volatilen Wirtschaftsentwicklung geführt. Es ist ein ständiges Auf und Ab – aktuell mehr ein Ab. Derzeit spricht die Hälfte der rund 1.200 Befragten von einer maximal befriedigenden Geschäftslage oder schlechter. Insbesondere die Themen Inflation und Preissteigerungen auf Lieferantenseite wie auch der Faktor Energie sorgen nachhaltig für Kopfzerbrechen.
Kaum Platz für Selbstinitiative
Als Folge der schwierigen Rahmenbedingungen sind auch die Umsätze zuletzt deutlich eingebrochen. Geht es um die Investments 2024, dann sprechen sich gar nur 17 Prozent dafür aus – obwohl viele mit ihrer Eigenkapitalausstattung und wie sich diese in den vergangenen drei Jahren entwickelt hat, durchaus zufrieden sind. Man ist also vorsichtig. Angesichts dieser Entwicklungen steht ein Großteil der Betriebe auf der Kostenbremse. Im Mittelpunkt steht heute vor allem eines: Risiken senken und maximale Kostenkontrolle. Da bleibt für Innovation und Weiterentwicklung häufig nicht mehr viel Platz. Zudem ist auch der Arbeitskräftemangel in sechs von zehn Unternehmen allgegenwärtig und neue Regularien, wie etwa NIS-2 oder DORA, sorgen für zusätzliche Aufwände.
Risikoprüfung, bevor man selbst zum Risiko wird
Es mag vielleicht nicht sexy klingen, notwendig ist es aber ganz ohne Zweifel – zumindest dann, wenn man langfristig wirtschaftlich reüssieren möchte. Gerade jetzt sollte es fix im innerbetrieblichen Prozess verankert sein, seine Geschäftspartner – sowohl bestehende wie auch potenzielle – regelmäßig einem Risikocheck zu unterziehen. Dadurch verringert sich einerseits nicht nur die Gefahr drastisch, bei eigenen Forderungen durch die Finger zu schauen, sondern gleichzeitig auch das Risiko, eines Tages selbst zum Risiko zu werden und nicht mehr zahlen zu können. Die eigene Liquidität stets im Blick zu haben und bei Bedarf möglichst frühzeitig entgegenzusteuern ist das Gebot der Stunde. Aktuell sehen wir, dass das vielen Unternehmen leider nicht gelingt und sie Insolvenz anmelden müssen. Zum Halbjahr 2024 zählen wir beim KSV1870 rund 3.300 Firmenpleiten – das entspricht einem Plus von rund 26 Prozent. Und es trifft – im Gegensatz zum Trend der vergangenen Jahre – auch wieder größere Betriebe. Wer aber frühzeitig der Wahrheit ins Auge blickt und einen Insolvenzantrag stellt, hat die Chance, auf eine Sanierung. Das Unternehmen kann neu durchstarten und Arbeitsplätze können gerettet werden.
Von Bonitätsprüfung bis Cybercheck
Die unzähligen regulatorischen Vorschriften der vergangenen Jahr haben gezeigt, dass sich Risikoprüfung nicht mehr nur auf das Thema Bonität erstreckt. Zwar sind die Bonitätsprüfung von Unternehmen und Privatpersonen wie auch das langfristig angelegte Monitoring Klassiker, aber es gibt noch weitere Bereiche, die heutzutage das unternehmerische Risikomanagement einschließen sollte. Als KSV1870 unterstützen wir auf vielen Ebenen, etwa wenn es um Compliance-Prüfungen oder Webrisiken geht. Der WebRisk-Indicator beschreibt das öffentlich sichtbare Cyber-Risiko eines Unternehmens und basiert auf dessen Webauftritt. Für all jene, die eine tiefgreifendere Einschätzung benötigen, bietet sich das CyberRisk Rating an. Unternehmen, die von NIS-2 betroffen sind, empfehlen wir den CyberRisk Manager, eine schlagkräftige Plattformlösung. Und zur Unterstützung der Finanzwirtschaft integrieren wir darin demnächst ein eigenes DORA-Modul.