Patti Smith in Wien: Es lebe der Rock'n'Roll, und alle seine Toten

Patti Smith in Wien: Es lebe der Rock'n'Roll, und alle seine Toten
Die Sängerin holte mit einer starken Performance Vergangenes und Gegenwärtiges zusammen - und äußerte sich auch zu Palästina

"Patti Smith Quartet", so lautete die offizielle Bezeichnung des Acts: Das klingt ein bisschen akademisch, ein bisschen mehr nach Jazz oder Klassik als nach Punk. Und zweifellos ist sich Patti Smith des Umstands bewusst, dass sie ein historisches Erbe zu verwalten hat - und dass ihre Songs und ihre Biografie, die ihren Fokuspunkt in der New Yorker Bohème der 1970er Jahre hat, mittlerweile Teil eines Kanons sind. 

Dass dieser Umstand aber nichts an der Kraft ihrer Kunst ändert, dass diese weiter dringlich, aktuell, packend und glaubhaft sein kann, wenn man sie nur überzeugt und authentisch darbietet, konnte Smith mit ihren Mitmusikern am Donnerstagabend auf der Open-Air-Bühne der "Metastadt" in Wien-Stadlau eindrucksvoll beweisen. Der generationenübergreifende Event - zugleich Schlusspunkt von Smiths aktueller Europatour - war geneigt, Rock'n'Roll-Zweiflern ein Stück des Glaubens an die Kunstform zurückzugeben. Die vielen strahlenden Gesichter am Ende der Show - manche mit Freudentränen in den Augen - mögen ein Indiz dafür gewesen sein.

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