Prinz Harry verrät in neuer Doku: Queen Elizabeth unterstützte ihn
Prinz Harry liest eine alte Schlagzeile vor. Was ihm durch den Kopf gehe, wenn er das heute sehe? Eine Schlagzeile aus seiner Schulzeit, er habe Drogen ausprobiert. "Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich dazu sagen soll", antwortet Harry (39) in der Dokumentation "Tabloids on Trial". "So jung zu sein und unter dauernder Beobachtung zu stehen und jedem zu misstrauen, der einen umgibt - das ist beschissen."
Der jüngere Sohn von König Charles III. (75) hat sein Heimatland Großbritannien längst verlassen, aber dort noch immer eine Mission. Er wirft britischen Boulevardmedien vor, sich seit seiner Jugend unrechtmäßig Informationen beschafft und etwa sein Telefon gehackt zu haben. Und er kämpft deswegen vor Gericht.
In einem Prozess gegen den Verlag des Mirror bekam er bereits Schadenersatz zugesprochen. Ähnliche Vorwürfe macht der Royal auch anderen Boulevardblättern. Für ihn sei es ein Kampf wie bei David gegen Goliath, sagt Harry, und er führe ihn auch für andere. Der Fernsehsender ITV spricht von einem Skandal, der nicht nur Prominente betreffe.
Harrys Mission
Dass Harry so öffentlich gegen die Boulevardpresse vorgeht, ist ungewöhnlich für einen Royal. Vor vier Jahren sagte er sich mit seiner Frau Herzogin Meghan (42) von seinen Pflichten im Königshaus los. Die beiden leben mit ihren beiden Kindern mittlerweile in den USA. Der Umgang der Boulevardmedien mit Meghan galt als ein Grund für den Rückzug.
Auch Drohungen gegen Meghan hatte es gegeben. "Es ist noch immer gefährlich", sagt Harry in dem einstündigen Dokufilm. Alles, was es brauche, sei ein Einzeltäter - eine Person, die dieses Zeug lese - etwa mit einem Messer oder Säure. "Das ist einer der Gründe, warum ich meine Frau nicht zurückbringen werde in dieses Land."
Harry kritisiert, dass in seinem Leben oft über Privates berichtet und illegale Methoden zur Informationsbeschaffung genutzt worden seien. Im Jänner soll ein Prozess gegen den Verlag News Group Newspapers beginnen. Der Verlag hat Vorwürfe für die Sun bestritten. Auch Associated Newspapers Limited (Daily Mail, Mail on Sunday) bestreitet Vorwürfe.
Warum sich Hugh Grant auf einen Vergleich einließ
Die Dokumentation lässt auch andere Prominente berichten. Schauspieler Hugh Grant erzählt von versteckten Mikrofonen, gestohlenen Unterlagen, Einbrüchen. Und er wirft der Polizei vor, damals Informationen weitergegeben zu haben. Die Metropolitan Police habe sich zu den Vorwürfen nicht geäußert, heißt es in der Dokumentation.
Mit dem Verlag der Sun hat sich Grant auf einen Vergleich geeinigt. Es habe die Gefahr bestanden, die Anwaltskosten beider Seiten tragen zu müssen, sagt Grant. Er sei gewarnt worden, dass sich das auf zehn Millionen Pfund belaufen könne. Und so sehr er wolle, dass "diese Dinge" in einem Prozess an die Öffentlichkeit kämen, davor sei er zurückgeschreckt.
Unterstützung von Queen Elizabeth
Harry dagegen scheint entschlossen. Er erzählt, dass ihn seine Großmutter, Königin Elizabeth II., in seiner Sache unterstützt habe, und auch seine Mutter Prinzessin Diana ihn motiviere. Als ihn die Reporterin fragt, ob die Krebserkrankungen seines Vaters und seiner Schwägerin Prinzessin Kate eine Erinnerung seien, dass das Leben kurz und es solche Rechtsstreitigkeiten vielleicht nicht wert seien, antwortet er, das seien zwei verschiedene Dinge. Für die Zeitung Telegraph ist das eine Schwachstelle der Dokumentation. Sie versuche, über solche Fragen selbst Schlagzeilen zu generieren.
Der 39-Jährige wird auch gefragt, wie sein juristischer Feldzug die Beziehung zur Familie zerstört habe, die sich öffentlich an die Devise hält "Never complain, never explain" ("Niemals beschweren, niemals erklären"). Es sei sicherlich ein zentraler Teil, sagt er. Die Frage sei schwer zu beantworten. Denn alles, was er über seine Familie sage, führe zu Missbrauch in der Presse.
Die Boulevardzeitung Daily Mail titelt direkt, Harry habe gerade seine bisher "unverschämteste und scheinheiligste Behauptung" aufgestellt, wenn er Medien die Schuld an der Kluft in der Familie gebe. Denn Harry und Meghan hatten selbst öffentlich Vorwürfe gegen ihre Verwandten erhoben. Die Schlagzeilen bleiben.
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