KURIER: Frau Svazek, turbulente Zeiten nicht nur in Wien, sondern auch in Salzburg. Wie sehr hat es Sie überrascht, dass ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer jetzt seinen Rückzug verkündet hat?
Marlene Svazek: Ich hatte mir den gesamten Jahresbeginn ein wenig ruhiger vorgestellt. Auf allen Ebenen, in Salzburg und auch bundesweit. Es war natürlich absehbar, dass der Landeshauptmann dieses Jahr übergeben möchte. Aber es war für mich nicht absehbar, dass es so schnell passieren wird.
Sie haben seine designierte Nachfolgerin Karoline Edtstadler von der ÖVP sehr scharf kritisiert. Was stört Sie an ihr?
An ihr persönlich stört mich gar nichts. Das ist auch keine Bewertungsgrundlage in der Politik. Ich habe immer gesagt und auch den Verhandlern in Wien ausgerichtet, man soll jetzt einmal persönliche Befindlichkeiten hintanstellen. Aber es geht natürlich auch darum, worauf man sich einstellen muss. Bis dato war in der Koalition in Salzburg immer besprochen worden, dass Stefan Schnöll übernimmt. Die jetzige Personalie ist da schon eine gravierende Änderung, ich habe ehrlicherweise kein Bild für eine Zusammenarbeit mit Karoline Edtstadler. Wenn jemand aus der Landesregierung die Nachfolge antreten würde, wäre meine Zustimmung nur eine Formalsache gewesen.
Aber warum die Skepsis gegenüber der Noch-Ministerin der ÖVP?
Bei Karoline Edtstadler ist aus ihrer Zeit in der Bundesregierung schon etwas übrig geblieben, insbesondere während der Corona-Pandemie. Das waren die markigsten Dinge, die man davon inhaltlich gehört hat. Deshalb auch die Skepsis und die Diskussion in der FPÖ, ob die weitere Zusammenarbeit in der Koalition ein gangbarer Weg sein kann.